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Das Herz wird durch Schrittmacherzellen im Takt gehalten.

© stock.adobe/appledesign

Atlas des Herzens : Was die Pumpe pumpen lässt

Bei einer Kartierung von Zellen wurde detailliert der natürliche Schrittmacher für unser Herz untersucht. Darunter sind Zellen, die typischerweise im Gehirn vorkommen.

Herzzellen pochen von ganz allein, sogar in der Petrischale zucken sie vor sich hin. Doch damit aus unkoordinierten Spasmen die kräftige Pumpbewegung eines Organs wird, müssen viele unterschiedliche Zellen zusammenspielen.

Ein Team vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) in Berlin und aus Großbritannien hat jetzt die Genaktivität und Positionen von den Zellen des Herzens erstmals einzeln analysiert und detailliert kartiert und diesen Atlas im Fachblatt „Nature“ vorgestellt. Die Studie umfasst Daten von 22 Organspenden zwischen 40 und 75 Jahren. 

Erstmals erstellte die britisch-deutsche Kooperation auch ein Profil der Zellen des menschlichen Reizleitungssystems. Dazu gehören die Herzschrittmacherzellen, die die elektrischen Impulse erzeugen und die Herzfrequenz bestimmen. Ist ihre Funktion gestört, gerät das Organ aus dem Takt, was zu tödlichen Rhythmusstörungen führen kann. 

Die Forscherinnen und Forscher machte eine überraschende Entdeckung: Die Herzschrittmacherzellen arbeiten mit Gliazellen zusammen, die sich vorwiegend im Gehirn befinden. Dort unterstützen sie eigentlich die Funktion der Nervenzellen. Im Herzen sind sie offenbar Teil des Reizleitungssystems und kommunizieren dort über bisher unbekannte Signalwege mit den Schrittmacherzellen. 

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