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Trainierende Senioren

© imago/Westend61/nullplus

Muskeln schützen vor Demenz : Botenstoff Irisin wirkt im Gehirn  

Fit im Alter zu sein, lohnt sich nicht nur für die körperliche Gesundheit, sondern auch für die geistige. Forscher haben einen Zusammenhang gefunden zwischen Muskelmasse und Demenz.

Wer an Demenz leidet, verliert oft auch viel Muskelmasse. Lange Zeit wurde das als typische Folge der Erkrankung betrachtet. Doch ein Forscherteam um Iyas Daghlas von der University of California kam zu einem anderen Schluss, veröffentlicht im Journal „BMJMedicine“.

Das Forscherteam analysierte Informationen von rund 450.000 Personen aus einer britischen Biobank, in der medizinische und persönliche Informationen von Personen gesammelt sind. Im Fokus standen für die Forscher genetische Daten, Daten über Muskelmasse und kognitive Fähigkeiten sowie weitere Gesundheitsdaten.

Sie identifizierten die Gene, die mit Muskeln in Verbindung stehen, und stellten fest, dass sich der gesundheitliche und kognitive Zustand direkt auf die Muskelmasse zurückführen ließ.

Bei einem 1,75 Menschen senkten 30 Gramm zusätzliche Muskelmasse das Alzheimer-Risiko um zwölf Prozent. Außerdem schnitten muskulösere Probanden besser in den kognitiven Tests ab. Ein Krafttraining für den Muskelaufbau schützt also vermutlich vor Demenz, ähnlich wie Jogging und andere Ausdauersportarten, von denen das schon länger bekannt ist. Als hauptsächliche Ursache vermuten die Wissenschaftler, dass Muskeln – in Abhängigkeit von ihrem Umfang – einen Botenstoff namens Irisin abgeben.

„Er arbeitet Hand in Hand mit dem Neuronen-Wachstumsfaktor im Gehirn“, sagt Sportwissenschaftler Othmar Moser von der Universität Bayreuth. Einige Studien geben bereits Hinweise darauf, dass dies nicht nur vor Demenz, sondern auch vor Parkinson schützen könnte.

Für das Vorurteil vom dummen Muskelmann konnten die Forscher übrigens keine Belege finden. Wahrscheinlicher ist, dass er zumindest im Alter geistig fit ist

.
In einer früheren Version des Textes hieß es fälschlicherweise, zehn Gramm zusätzliche Muskelmasse würden das Alzheimer-Risiko um zwölf Prozent senken würden. Wir bitten für den Fehler um Entschuldigung.

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