zum Hauptinhalt
Glühwürmchen-Petunien können dank der Gene einer Leuchtpilz-Art biolumineszieren.

© dpa/Light Bio

Leuchtende Petunien: US-Firma vermarktet gentechnisch veränderte Zimmerpflanze

In den USA kommt die erste Zimmerpflanze auf den Markt, die im Dunkeln grün leuchtet. Ihre Biolumineszenz verdankt die Sorte einer gentechnischen Veränderung.

Eine US-Firma verkauft eine genetisch modifizierte Pflanze, die nachts grün leuchtet. Tagsüber sind die Blüten der Garten-Petunie unscheinbar, doch wenn die Dunkelheit hereinbricht, schimmern sie in einem sanften Grün, wie die Firma Light Bio aus Idaho verspricht. Die „Glühwürmchen-Petunie“ ist für 29 Dollar (etwa 27 Euro) plus Versand zu haben, soll aber erst im Frühjahr in den USA ausgeliefert werden.

„Ihr beruhigendes Licht wird aus lebendiger Energie erzeugt und kultiviert eine tiefere Verbindung mit dem Innenleben der Pflanze“, erklärt Bio Light. Die Erfindung geht auf das Einfügen von Genen des Leuchtpilzes Neonothopanus nambi in das Erbgut der Petunie zurück. Spezielles Licht oder Dünger braucht es nicht, um die Pflanze biolumineszieren zu lassen. Die Glühwürmchen-Petunie wurde im September von der US-amerikanischen Landwirtschaftsbehörde genehmigt und leuchtet nach Herstellerangaben bei guter Pflege und ausreichend Sonnenlicht stärker.

Dem Onlinedienst des Wissenschaftsmagazins „Nature“ zufolge ist sie nicht hell genug, um nachts beim Schlafen zu stören. Diese Art der Petunie wurde ausgewählt, weil sie in den USA als Zierpflanze weitverbreitet, aber eigentlich nicht heimisch sei und nicht als invasive Art gelte. Entsprechend gering sei das Risiko, dass sich die veränderten Gene unter einheimischen Pflanzen ausbreiten. Auch wenn die Skepsis gegenüber Genmanipulation in Teilen der Bevölkerung groß ist, sehen Experten bei der Pflanze laut „Nature“ keine Sicherheitsbedenken.

Gentechnik zum Gernhaben: Eine Übertragung der Leuchtgene auf andere Organismen gilt als unwahrscheinlich.

© dpa/Light Bio

Gentechnik verändert bereits in vielen Bereichen des Lebens das Erbgut von Organismen, zum Beispiel in der Landwirtschaft. Sie umfasst Techniken zur Änderung des genetischen Aufbaus von Zellen, inklusive des Transfers von Genen über Artgrenzen hinweg, um Organismen mit neuen oder verstärkten Eigenschaften zu erzeugen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false