zum Hauptinhalt
ARCHIV - 29.04.2020, USA, Jersey City: Die Skyline von Manhattan. New York könnte künftig stärker von Überflutungen betroffen sein als andere Küstenstädte. (Zu dpa "New York sinkt ab, auch durch Bebauungslast - Überflutungen drohen") Foto: Mark Lennihan/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Mark Lennihan

Millionen durch Doppeleffekt bedroht: Wenn der Meeresspiegel steigt und gleichzeitig das Land absinkt

Klimawandel plus Topografie-Wandel: Besonders die dichtbesiedelten, bereits jetzt tiefliegenden Gebiete an der Ostküste der USA verlieren teils deutlich an Höhe.

Jahr für Jahr steigt der Meeresspiegel und erhöht weltweit für Küstenregionen und ihre Bewohner die Gefährdung durch Überschwemmungen. Nun zeigt eine Studie, dass gleichzeitig entlang der US-amerikanischen Ostküste große Landstriche absinken - zum Teil deutlich. Betroffen sind auch dicht besiedelte Städte wie etwa New York, Baltimore und Norfolk.

Dort steigert die Bodenbewegung nicht nur die Überflutungsgefahr, sondern sie bedroht auch die teils marode Infrastruktur - Gebäude, Rohrleitungen, Straßen, Gleisanlagen und sogar Start- und Landebahnen großer Flughäfen.

Wo viele wohnen

«Das Problem ist nicht allein, dass das Land absinkt», erläutert Erstautor Leonard Ohenhen von der Universität Virginia Tech in Blacksburg. «Das Problem ist, dass die Hotspots des absinkenden Lands sich direkt überschneiden mit Zentren von Bevölkerung und Infrastruktur.» Als Beispiele nennen der Geowissenschaftler und seine Kollegen im Fachblatt «PNAS Nexus» die großen New Yorker Flughäfen JFK und LaGuardia, wo die jährliche Absenkrate mehr als zwei Millimeter betrage.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Für die gesamte US-Ostküste hatte das Team entlang eines 100 Kilometer breiten Streifens anhand von Radarmessungen durch Satelliten die Bodenbewegungen für den Zeitraum von 2007 bis 2020 ausgewertet.

Mehr Landsenkung als Meeresspiegel-Anstieg

Resultate: Große Teile des Areals sinken um mehr als zwei Millimeter pro Jahr, manche - immerhin bis zu 3700 Quadratkilometer - um mehr als fünf Millimeter, stellenweise sogar um mehr als zehn Millimeter. In New York, Baltimore und Norfolk liegt die Rate überwiegend bei ein bis zwei Millimetern pro Jahr. Ursachen sind vor allem die Verdichtung des Untergrunds, die Entnahme von Grundwasser und Bergbau. Auch anderswo, unter anderem in Deutschland, nimmt die höhe über dem Meersespiegel nicht nur wegen des erhöhten Meeresspiegels ab, oft aus ähnlichen Gründen.

Das Absinken könnte in Kombination mit dem steigenden Meeresspiegel - immerhin zurzeit rund 4 Millimeter pro Jahr - das Überflutungsrisiko für manche Areale binnen weniger Jahrzehnte verdreifachen, schreibt die Gruppe. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false