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Ausbringen des Plankton-Netzes von Bord des Forschungsschiffs „Alkor“ vom GEOMAR-  Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel auf der Ostsee. Der Zustand der Ostsee hat sich in den vergangenen Jahren kaum bis gar nicht verbessert.

© dpa/Sarah Kaehlert

Neuer Bericht über die Ostsee: Ökosystem ist wegen Überfischung und Verschmutzung gefährdet

Für den Schutz der Meeresumwelt wurde in den meisten Ländern kaum etwas getan, zeigt ein Bericht der Helsinki-Kommission. Auch der Klimawandel bedroht die Ostseeregion zunehmend.

Der Zustand der Ostsee hat sich in den vergangenen Jahren kaum bis gar nicht verbessert. Das zeigt ein am Dienstag veröffentlichter Bericht der Kommission für den Schutz der Meeresumwelt der Ostsee – auch bekannt als Helsinki-Kommission (HELCOM).

Demnach stehe das Ökosystem der Ostsee durch den Verlust der Artenvielfalt sowie durch menschliche Einflüsse unter enormem Druck. Aus dem Bericht, der den Zustand der Ostsee im Zeitraum von 2016 bis 2021 beleuchtet, geht aber auch hervor, dass regionale Maßnahmen Wirkung zeigen könnten.

Klimawandel führt zu steigenden Wassertemperaturen in der Ostsee

Zu den größten Gefahren für das Ökosystem der Ostsee zählen dem Bericht zufolge Überfischung, Verschmutzung sowie die Anreicherung von Nährstoffen, zum Beispiel aus Abwässern oder von stark gedüngten landwirtschaftlichen Flächen.

Auch der Klimawandel wirke sich zunehmend auf die Ostseeregion aus, heißt es. Er führe zu steigenden Wassertemperaturen, einer geringeren Eisbedeckung und einer Zunahme extremer Wetterereignisse.

Situation für Wasservögel ist an deutschen Ostseeküsten sehr schlecht

In einigen Teilen der Ostsee sei die Verschmutzung des Meeres dank regionaler Absprachen reduziert worden, in den meisten Regionen habe sich aber kaum etwas verbessert.

Vor der deutschen Ostseeküste beispielsweise haben es einige Tierarten dem Bericht zufolge schwer. So sei die Situation für Wasservögel in der Kieler Bucht und in der Mecklenburger Bucht sowie im Arkona-Becken, in dem die Insel Rügen liegt, sehr schlecht. Im Arkona-Becken steht demnach auch die Schweinswal-Population unter Druck.

Viele Arten in der Ostseeregion leiden unter Mehrfach-Stress

Auch deutsche Forscher waren an dem HELCOM-Bericht beteiligt, unter anderem Jan Dierking vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

„Viele Spezies sind Mehrfach-Stress durch den Klimawandel und andere menschliche Einflüsse ausgesetzt“, erklärt der Meeresökologe.

Nur eine Kombination von Maßnahmen kann helfen, marine Lebensräume zu verbessern und die einzigartige Biodiversität dieser Region zu schützen, auf die viele Menschen angewiesen sind.“ (dpa)

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