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Der Lander Nova-C der Firma Intuitive Machines. Am Mittwoch will das US-Unternehmen den Lander „Nova-C“ zum Mond schicken.

© NASA Marshall Space Flight Center / Intuitive Machines, Public domain, via Wiki CC

Update

Riskanter nächster Versuch: Start privater Mondmission verzögert sich

Die US-Firma Intuitive Machines will mit Nova-C auf dem Mond landen. Wegen technischer Probleme wurde der Start nun verschoben.

Der Start des Mond-Landers «Nova-C» der US-Firma Intuitive Machines ist verschoben worden. Das teilten SpaceX und die Weltraumorganisation Nasa in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) mit. Der neue Starttermin ist nun für Donnerstagmorgen (Ortszeit) angesetzt. Die Temperaturen des Treibstoffs Methan seien von der Norm abgewichen, hieß es in einer Mitteilung der Nasa.

Nachdem mehrere Firmen daran gescheitert sind, eine Landesonde sanft auf dem Mond aufzusetzen, hofft Intuitive Machines aus den USA auf Erfolg. Die Mission „IM-1“ – das steht für Intuitive Machines 1 – soll vom Kennedy Space Center in Florida starten, an Bord einer Falcon-9-Rakete von SpaceX.

Der Lander „Nova-C“ soll im Krater Malapert A aufsetzen, nahe dem Südpol. Das Gebiet ist für die Monderkundung besonders interessant, da es dort große Vorkommen von Wassereis gibt. Diese Ressourcen könnten für die Versorgung bemannter Stationen genutzt werden und um daraus Treibstoff für Flüge zur Erde oder zum Mars herzustellen. Die Rückkehr amerikanischer Astronauten zum Mond, frühestens im Herbst 2026, soll ebenfalls in die Südpolregion erfolgen.

Firmen müssen wagemutiger sein

IM-1 unterscheidet sich von herkömmlichen Mondmissionen der nationalen Raumfahrtagenturen. Dort wird mit großem, staatlichem Budget daran gearbeitet, Landefahrzeuge auf den Himmelskörper zu bringen. IM-1 hingegen gehört zur Initiative CLPS (Commercial Lunar Payload Services).

Der Kern des CLPS besteht darin, dass Nasa keine Sonde bauen lässt und selbst betreibt, sondern nur Mitflugplätze bucht. Sie bezahlt nur für Dienstleistungen wie den Transport von Forschungsgeräten. Für die Mission verantwortlich sind dagegen die privaten Raumfahrtfirmen.

Im Endeffekt sinken für Raumfahrtagenturen und die Forschungsinstitute die Kosten, das Risiko steigt aber. Denn die Firmen müssen etwas wagemutiger sein, um ihre Zeit- und Kostenpläne einigermaßen zu halten. Sollte die Mission scheitern, würden auch die teuren wissenschaftlichen Geräte zerstört.

Erst im Januar war eine CLPS-Mission gescheitert. Der Lander „Peregrine“ von Astrobotic erreichte den Mond nicht und stürzte schließlich in den Pazifik, mit ihm etliche wissenschaftliche Experimente der Nasa und auch des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR.

Nova-C wird diverse Instrumente an Bord haben – und Kunst

Nova-C, tonnenförmig und gut vier mal anderthalb Meter groß, trägt ebenso diverse Instrumente. Die Nasa hat unter anderem eine Kamera mitgeschickt, die Mondstaubwolken untersuchen soll sowie ein Messgerät für Radiowellen. Von der International Lunar Observatory Association kommt der Prototyp eines Teleskops, das später am lunaren Südpol aufgestellt werden soll.

Der Sportartikelhersteller Columbia hat eine Probe eines Isolationsmaterials auf die Sonde gebracht und der Künstler Jeff Koons eine Skulptur, bestehend aus 125 Stahlkugeln. Es werde das erste autorisierte Kunstwerk auf dem Himmelskörper sein, hebt Intuitive Machines hervor.

Das Unternehmen plant bereits Folgemissionen. Bei IM-2 soll mit dem Lander ein raketengetriebenes Fluggerät „Micro Nova Hopper“ zum Mond gelangen. Den Plänen zufolge kann es sich bis zu 25 Kilometer von der Landestelle entfernen und sogar in die dauerhaft beschatteten Krater der Polarregion hinein- und heraushüpfen, um sie genauer zu erkunden. Der Start ist bislang für Ende des Jahres vorgesehen.

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