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Ausweg. Damit Kranke nicht auf ein rettendes Transplantat warten müssen, wollen Forscher menschliche Organe in Tieren züchten.

© dpa

Ende des Moratoriums: USA will Forschung an Mischwesen aus öffentlichen Geldern fördern

Mithilfe von Chimären wollen Forscher Krankheiten besser verstehen - und irgendwann menschliche Organe in Tieren züchten. Diese könnten schwerkranke Patienten retten.

Die Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (NIH) wollen künftig wieder Forschung an Chimären aus Mensch und Tier fördern. Bei den Experimenten werden tierische Embryonen in einer frühen Entwicklungsphase mit humanen Stammzellen behandelt. Mithilfe der so entstehenden Mischwesen wollen Forscher zum einen die menschliche Entwicklung besser verstehen, genauere Krankheitsmodelle schaffen und Wirkstoffe testen. Zum anderen haben sie das Ziel, menschliche Organe in Tieren wachsen zu lassen und diese Schwerkranken zu transplantierten. Solche Experimente sind in den USA im Moment nur möglich, wenn die Forscher keine Steuergelder verwenden.

Fortschritte in der Stammzelltechnologie und der Genomchirurgie hätten das NIH dazu bewogen, das seit Herbst 2015 bestehende Moratorium zu überdenken, heißt es auf der Webseite. Die Öffentlichkeit hat bis zum 4. September Zeit, die Vorschläge zu kommentieren. Grundsätzlich sollen keine menschlichen Stammzellen im Gehirn, Eierstöcken oder Hoden der Tiere enden. Daher sind die Studien erst ab einer bestimmten Entwicklungsstufe des Embryos erlaubt. Die Regeln schließen Experimente mit Primaten aus. Ein Komitee soll die Versuche vor ihrem Start ethisch umfassend bewerten und dann die Ausführung überwachen.

In Deutschland verbietet das Embryonenschutzgesetz nicht, tierischen Föten adulte Stammzellen eines Menschen unterzuschieben. Auch der Ethikrat schloss in seiner Stellungnahme die Übertragung menschlicher Zellen auf Tiere nicht grundsätzlich aus.

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