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Foto: Dahl/TU Berlin

© Technische Universitaet Berlin/U

TU Berlin: Vorfreude auf den Aufstieg

Die Technischen Universität Berlin meldet einen Rekord beim Einwerben von Drittmitteln. Gleichzeitig muss die Uni sparen. Luft verschaffen soll eine neue Einstellungsstrategie für Nachwuchsprofessoren.

Die Technische Universität Berlin hat einen Rekord bei der Einwerbung von Drittmitteln erzielt. Mit „viel Stolz“ präsentierte TU-Präsident Jörg Steinbach die neue Wegmarke gestern vor dem Kuratorium: 155 Millionen Euro Drittmittel hat die TU im Jahr 2011 eingeworben. Diese Rekordsumme, so die Hoffnung des TU-Präsidenten, werde zu einer anderen Wahrnehmung der TU in der Stadt führen. Außerdem hofft die TU, im bevorstehenden Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft vom 27. Platz, auf den sie im Jahr 2009 eingeordnet worden war, erheblich nach vorn zu rücken.

Wenn man die Gesamtsumme der eingeworbenen Drittmittel in der Forschung auf die Hochschullehrer umrechnet, so kommen 500 000 Euro an Einwerbungen pro Professor heraus: „Damit liegen wir in der Topgruppe der Universitäten in Deutschland“, kommentierte Steinbach. Auch in Berlin dürfte dieser Erfolg beachtet werden. Im Jahr 2010 hatte die Charité mit 151 Millionen Euro den Spitzenplatz unter den Berliner Universitäten eingenommen.

Aber der Erfolg macht nicht nur glücklich: „Diese Steigerung führt uns an die Grenzen der Bewirtschaftbarkeit.“ Für die Verwaltung der zusätzlichen Drittmittel benötige die TU mehr wissenschaftliche Mitarbeiter und zusätzliche Raumkapazität. Tatsächlich müsse die Universität mit demselben Personalbestand wie vor sieben Jahren, als die TU 60 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben hatte, jetzt 155 Millionen Euro bewältigen.

Die größten Probleme bereite die räumliche Situation für die Unterbringung zusätzlicher Wissenschaftler. Es gebe einen Sanierungsstau im Hochschulbau mit der Folge, dass die TU bereits heute Drittmittelprojekte ablehnen müsse, weil sie nicht mehr unterzubringen seien.

Bei Neuberufungen könne die TU unter den heutigen Bedingungen nur 60 Prozent der gewünschten Ausstattung finanzieren. Vor diesem Hintergrund hat Steinbach in einem Strategiepapier den Vorschlag gemacht, zehn Prozent jener Strukturprofessoren, die für das Profil der TU maßgeblich sind, zunächst für eine Zeit von sechs Jahren befristet in den Besoldungsgruppen W1/W2 zu beschäftigen und nicht in der höchsten Besoldungsgruppe W3. Nach Ablauf der sechs Jahre soll dann in einem Laufbahnverfahren – dem Tenure Track – für die herausragenden Nachwuchskräfte der Aufstieg in eine höhere Besoldungsgruppe ermöglicht werden.

Steinbach bereitet zusammen mit dem Akademischen Senat und dem Kuratorium eine verbindliche Vorlage für die künftige Strategie der TU bei der Neuberufung von Professoren vor. Im Sommer möchte er einen Beschluss darüber in trockenen Tüchern sehen.

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