Der Deutsche Aktienindex (Dax) gilt als das wichtigste Kursbarometer der deutschen Börse. Am 1.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 23.07.1999
Die Zeiten, in denen der Postmann täglich zweimal klingelte, sind unwiederbringlich vorbei. Heute kann sich schon glücklich schätzen, wer einmal täglich seine Post bekommt.
Die Gründung geschah sozusagen fünf Minuten vor zwölf. 1989 schoben die damals noch drei Berliner Genossenschaftsbanken die Gründung der Investmentgesellschaft Berlin mbH (IGB) an.
Mal die Pose des wackeren Jung-Siegfrieds, der standhaft das Sparpaket gegen wütende Bauern verteidigt. Mal der Lobbyist, der rücksichtslos für die Interessen der deutschen Autoindustrie fightet.
Manchmal möchte man am liebsten "aus der Haut fahren", doch letztlich gilt: "niemand kann aus seiner Haut heraus". Statt dessen zeigt sich der Mensch äußerst erfinderisch im Entwerfen und Verfertigen immer neuer, künstlicher Körperhüllen.
Während die Anleger sich über steigende Aktienkurse freuen, verdirbt Alan Greenspan die Stimmung. Offenbar mag der Chef der amerikanischen Notenbank die Hausse nicht.
Computer sind für vieles schlecht und manches gut. Die aktuelle Malerei haben sie jedenfall nicht besonders weitergebracht.
BERLIN . Der Schutz der Anleger vor unseriösen Finandienstleistern ist trotz der erweiterten Befugnisse der Aufsichtsbehörden lückenhaft.
Die Kunstgeschichte wäre anders verlaufen, wenn Ernst Ludwig Kirchner tatsächlich Architekt geworden wäre, statt mit den Freunden Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl in Dresden die Künstlergruppe "Die Brücke" zu gründen und die Malerei zu revolutionieren. Eine merkwürdige Vorstellung, aber nicht ganz abwegig: Kirchner hat sein Architekturstudium an der Technischen Hochschule der Elbestadt sehr ernst genommen und nicht nur als lästigen Umweg zur Malerei betrachtet, den er den um seine Zukunft besorgten Eltern schuldig war.
BERLIN (jhw). Alan Greenspan hat klare Worte gefunden.
Graham Colbourne hat keinen leichten Job. Der Brite arbeitet als Direktor beim Indexanbieter FTSE International und ist gerade auf Europatournee bei Fondsmanagern, Bankern und Journalisten.
Anleger verbinden deutsche Aktien oft mit den dreißig größten Werten im Deutschen Aktienindex (Dax) und den explosiven Titeln des Neuen Marktes. Die siebzig mittelgroßen Aktien aus der M-Dax-Reihe sowie die hundert kleineren S-Dax-Werte führen ein Mauerblümchendasein.
Bei weit über 500 verschiedenen Werten allein auf dem deutschen Kurszettel können Makler, Händler und Anleger unmöglich die Kursentwicklung jedes einzelnen Papiers im Auge behalten. Trotzdem wollen alle Börsenteilnehmer wissen, wie die allgemeine Tendenz am Markt ist.
MADRID . Derzeit übt sich Spaniens Telefon-Gigant Telefónica im Werfen von Nebelbomben.
Die deutschen Aktienindizes M-Dax und Dax sind in dieser Woche neu geordnet worden. Fresenius Medical Care (FMC) wird in den Dax aufgenommen.
BERND GOTTSCHALK (56) ist seit 1997 Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Der VDA vertritt die Interessen der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer, aber auch die der Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Containern.
BERLIN (kt). Die Baukosten für die Transrapid-Strecke Berlin-Hamburg werden sich nach Ansicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) durch umweltbedingte Mehraufwendungen zusätzlich um 1,5 Mrd.
Das Analystenteam der US-amerikanischen Investmentbank JP Morgan rät Anlegern weiterhin auf Aktien der Telekommunikationsindustrie zu setzen. Die Branche habe sich auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres stabil gezeigt, obwohl es bereits erste Übernahmen im Telefon-Sektor gegeben habe.
BERLIN (Tsp). Die Preisunterschiede bei den Kontogebühren der verschiedenen Berliner Banken sind enorm.
BONN/BERLIN . Das Bundeskartellamt ist am Freitag von seiner früheren Äußerungen abgerückt, wonach die Behörde bereits seit 1996 die Deutsche Post AG verdächtigt, ihren verlustreichen Frachtdienst in unzulässiger Weise querzusubventionieren.
Mehr als 500 Prozent legte der Neue-Markt-Index seit seiner Einführung im März 1997 zu. Und die Hausse geht weiter, sagen die Experten.
Die DDR-Vergangenheit ist ein ergiebiger Brunnen. Wer dort Wasser holen darf, wann, mit wieviel Eimern, das reguliert unter anderem die Gauck-Behörde.
Der Chef des Landesrechnungshofes, Horst Grysczyk, will sich zur Dienstwagenaffäre des Parlamentspräsidenten Herwig Haase (CDU) nicht äußern. Auch die Innenverwaltung sieht keinen Grund, die Fahrten der Präsidenten-Ehefrau Christa zur Jüdischen Gemeinde und zum German Open-Tennisturnier in einem landeseigenen Dienstwagen näher zu beleuchten.
Das Bild nennt sich "Grüner Pulsschlag". Es könnte aber auch ein verblichenes, schlecht aufgespanntes Geschirrhandtuch sein.
So stell ich mir den Absprung eines Junggesellen vor, der endlich die Wohnung der Eltern verläßt. Unentschlossen steht er zwischen den Möbeln und sieht plötzlich nur Müll und sperrige Lampenschirme, die ganze Kartons mit nichts als Mief füllen.
Kaum zu glauben, welche Karriere ein ganz normales Uni-Projekt machen kann: Im Herbst letzten Jahres stießen Museumskunde-Studierende der Berliner Fachhochschule für Technik und Wirtschaft auf die Geschichte des Kleinfabrikanten Otto Weidt. Er hatte während des Dritten Reiches versucht, die jüdischen Mitarbeiter seiner Blindenwerkstatt, einer Bürstenmanufaktur in Berlin-Mitte, vor der Deportation zu retten.
POTSDAM . Der frühere brandenburgische Gesundheitsstaatssekretär Detlef Affeld und die beiden anderen Beamten des Hildebrandt-Ministeriums sind vom Vorwurf der gemeinschaftlichen Untreue freigesprochen worden.
Aggression liegt in der Luft. Die Blicke sind eisern und kalt.
Wer heute von Fernreisen spricht, meint Jumbojet, Strand und Sonnenbräune. Die Ferne ist nah, der Aufenthalt währt zwei bis vier Wochen.
Warum wächst das Interesse am Thema Gewalt? Rolf Peter Sieferle, der mit Helga Breuninger den Sammelband "Kulturen der Gewalt" herausgegeben hat, sucht nach den Gründen.
Ob es während des Spanischen Bürgerkrieges von 1936-39 Liebesbeziehungen zwischen Spanierinnen und österreichischen Freiwilligen, die gegen die fachistischen Franco-Putschisten kämpften, gegeben habe? Auf diese Frage Erich Hackls hin griff der Wiener Historiker Hans Landauer, selbst ein ehemaliger Interbrigadist, einen Ordner und entnahm ihm eine Kopie: Es war die Heiratsurkunde zwischen Karl Sequenz und Herminia Perpiná.
Dieses Buch hat eine lange Geschichte verhinderter Publikation- und Rezeption. Und es steht zu befürchten, daß ihm auch durch die Neuausgabe keine Gerechtigkeit widerfahren wird.