zum Hauptinhalt

"In welcher Sprache soll ich sprechen?", fragte sich gestern der Innenpolitische Sprecher der Grünen Cem Özdemir bei einer Länderpräsentation des Berliner Kiwanis-Clubs - weltweit der drittgrößte Service-Club neben Lions und Rotary.

Recht zufrieden zeigten sich gestern die deutschen Spitzenläufer über die Auslosung für die Auftaktrennen der Eissprint-Weltmeisterschaften in Seoul. Titelverteidigerin Monique Garbrecht aus Berlin trifft heute über die 500-m-Distanz auf die Niederländerin Andrea Nuyt, die von der Berlinerin zu den engsten Mitbewerbern auf den Titel angesehen wird.

Peter Eisenman, der Architekt des Holocaust-Mahnmals in Berlin, soll jetzt auch die Ideenskizzen für den "Ort der Information" in unmittelbarere Nähe des Mahnmals liefern. Das hat das Kuratorium der Stiftung "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" auf seiner letzten Sitzung entschieden.

Die chronische Misere in Berlins Gesundheitspolitik dürfte auch mit mangelnder Kompetenz der Parlamentarier zusammenhängen: So gibt es unter den 169 Abgeordneten lediglich zwei Ärzte, und nur einer von ihnen ist praktisch tätig. Der Mann heißt Ullrich Meier, ist 44 Jahre alt und Chefarzt für Neurochirurgie im Unfallkrankenhaus Marzahn.

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) zahlt 150 000 Mark Schmerzensgeld an einen 28 Jahre alten Verwaltungsangestellten, der als Kind bei einer Operation mit dem Aids-Virus HIV infiziert wurde. Wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtete, war dem Mann 1984 eine Geschwulst am Oberschenkel entfernt worden.

Die Fraktionen von CDU und SPD haben sich auf einen gemeinsamen Gesetzentwurf zum Übergang auf die Oberschule geeinigt. Demnach soll das Elternwahlrecht eingeschränkt werden, wenn die Zahl der Anmeldungen die Aufnahmekapazität übersteigt.

Von Susanne Vieth-Entus

Ungeachtet der EU-Maßnahmen gegen Österreich hat Bayern eine enge sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit der umstrittenen ÖVP-FPÖ-Regierung in Wien vereinbart. Beim Antrittsbesuch des neuen österreichischen Innenministers Ernst Strasser (ÖVP) am Freitag in München sagte Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU), die grenzüberschreitende Kooperation im Kampf gegen die Kriminalität dürfe nicht unter den "großen Fragen der Europa- und Weltpolitik" leiden.

Zum "Spiel der Freude", der Chardonnay-Weltmeisterschaft, lud Slow Food International in das von Mathias Buchholz fürstlich bekochte First Floor im Hotel Palace. Zeitgleich in 22 Städten tranken und schnupperten sich jeweils 50 Gäste durch jeweils sechs anonyme Chardonnay-Weine aus Italien, Israel, Frankreich, Chile, Australien und den USA, um sie nach Gefälligkeit zu beurteilen.

Die Demo gegen die verbotene Wessel-Demo beginnt um 13 Uhr am Platz der Vereinten Nationen, mit vermutlich einigen 100 Teilnehmern. Die Kundgebung für soziale Gerechtigkeit steht mit 15 Teilnehmern ab 12.

Von Jörn Hasselmann

Die Grünen an der Küste waren stets ein Sorgenkind in Joschka Fischers Parteifamilie. Seit der Ölfrachter Pallas vor Amrum auf Grund lief und der grüne Umweltminister Steenblock versagte, gelten sie als hoffnungsloser Fall.

Von Robert Birnbaum

Erneut sind in Berlin drei mutmaßliche Mitglieder der "Nigeria-Connection" als Telefonbetrüger festgenommen worden. Dabei handelt es sich um zwei 30 und 32 Jahre alte Nigerianer und einen 23-jährigen Asylbewerber aus Sierra Leone, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Die russischen Wähler und die westlichen Politiker sollen später nicht sagen, es habe sie keiner gewarnt. Das Wahlkampfprogramm, das Interims-Präsident Wladimir Putin jetzt vorgelegt hat, spricht eine deutliche Sprache: die des aufgeklärten Despoten.

Die deutsche Biathlon-Staffel der Damen hat ihren Nimbus der Unschlagbarkeit verloren. Bei den Weltmeisterschaften in Oslo unterlag das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) durch eine Strafrunde von Schlussläuferin Martina Zellner mit 22,7 Sekunden gegen Russland und erlitt damit die erste WM-Niederlage seit 1993.

Jörg Haider ruft nicht nur empörte Reaktionen unter den 73 Prozent seiner österreichischen Landsleute, die seine "Freiheitlichen" nicht gewählt haben, sowie bei den europäischen Nachbarn hervor. Die populistischen Auftritte des FPÖ-Chefs und Landesfürsten in Kärnten bewirken manchmal auch etwas Positives: Sie dienen als Mahnung.

Russischer Privatsender strahlt Fernsehdokument über Massengräber und Folter in Tschetschenien ausElke Windisch Bei der Nachrichtensprecherin des russischen TV-Privatsenders NTW lagen die Nerven blank, als sie am Freitagmittag neue Dokumentarbilder aus Tschetschenien ankündigen musste. Aus gutem Grund: Bei dem Material handelte es sich nicht um die übliche Staatspropaganda über die Heldentaten der russischen Armee, sondern um das genaue Gegenteil.

Von Elke Windisch

Mit Luftgewehr mindestens 26 Menschen getroffen - Taten mit Videokamera gefilmtWerner Schmidt Der Schütze, der seit Ende 1999 an der Levetzowstraße / Jagowstraße in Moabit sein Unwesen trieb und durch Luftgewehrschüsse mehrere Menschen teils erheblich verletzt hatte, ist am Donnerstag gestellt worden. Es handelt sich um einen 15-jährigen Schüler.

Von Werner Schmidt

Eine 41-jährige Trickdiebin, die am Donnerstag einer 84-jährigen Rentnerin das Sparbuch gestohlen hatte, konnte bereits gestern früh in ihrer Wohnung festgenommen werden. Die Täterin hatte sich bei alten Menschen entweder als Polizistin ausgegeben, die sich darum kümmere, dass nicht zuviel Bargeld in der Wohnung aufbewahrt werde, oder als Betreuerin ältere Personen.

Drei Maskierte überfielen am Donnerstagabend ein Tabakwarenladen an der Olbersstraße. Die Täter bedrohten zwei 24 und 33 Jahre alte Verkäuferinnen mit Schusswaffen und verlangten Geld.

Slobodan Milosevic verliert Freunde, wichtige Freunde. Während sich die Indizien häufen, dass der jugoslawische Präsident hinter den Kulissen die jüngste Gewalt im Kosovo lanciert und die Destabilisierung des Balkans forcieren will, wenden sich seine Verbündeten in der bosnischen Nachbarrepublik, Republika Srpska, von ihm ab.

"Autonome Totengräber" haben sich dazu bekannt, den Schädel von Horst Wessel ausgegraben und in die Spree geworfen zu haben. "Alle, die ihm nun huldigen wollen, können ihm gerne folgen", heißt es in einem Bekennerschreiben.

Der russische Interimspräsident Wladimir Putin hat in einem "offenen Brief an die Wähler" sein Programm für die Präsidentschaftswahl vorgestellt, das von Populismus, Patriotismus und einem starken Staat geprägt ist. In dem am Freitag in der Tageszeitung "Iswestija" veröffentlichten Text heißt es, die beiden größten Probleme des Landes seien "mangelnder Wille" und "fehlende Entschlossenheit".

Offenbar aus Eifersucht hat ein 34-jähriger Türke einem 26-jährigen Landsmann in das linke Bein geschossen und dem Opfer dann mehrmals mit einem Messer ins Gesäß gestochen. Er wurde inzwischen wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung festgenommen.

Manöverkritik will der Bundespräsident mit seinen Mitarbeitern erst nach der Rückkehr von seiner elftägigen Nahost-Reise halten. In Assuan wertete Johannes Rau seine Staatsbesuche in Israel und Ägypten sowie seine offizielle Visite in den Palästinensergebieten aber schon einmal als "rund und nützlich".

Der Ex-CDU-Generalsekretär und Ex-Verteidigungsminister strebt nach Höherem. Volker Rühe war schon nach Helmut Kohls Niederlage 1998 als CDU-Chef im Gespräch.

Von Robert Birnbaum

Eigentlich kann Wolfgang Gerhardt dem Sonntag ruhig entgegensehen: Die CDU-Krise beschert den Liberalen Höhenflüge. Doch darin liegt für den FDP-Chef auch Gefahr.

Von Robert Birnbaum

Unter dem Schlagwort "Mit Laptop und Lederhose" hat Bayern pfiffig sein Image als ein Bundesland gepflegt, das sympathische Traditionen wahrt und dennoch - oder vielleicht auch gerade deshalb - ein begehrter Standort moderner Technologiefirmen geworden ist. Dennoch fehlt es auch denen an Fachkräften.

Von Gerd Appenzeller