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Parteivorsitzende des BSW: Sahra Wagenknecht.

© Imago/Martin Müller

Union doppelt so stark wie SPD: Bündnis Sahra Wagenknecht klettert im Bund auf acht Prozent

Das BSW darf sich über gute Werte freuen. Die Parteien der Ampelregierung kommen nicht aus ihrem Umfragetief und hätten keine Mehrheit. Die AfD steht weiter bei 17 Prozent.

Wieder Höchstwert für die neue Partei: Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist im Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild am Sonntag“ auf acht Prozent geklettert. Das ist ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche.

Die Parteien der Ampelkoalition kommen zusammen auf 32 Prozent: Die SPD mit Bundeskanzler Olaf Scholz verliert dabei einen Punkt auf 15 Prozent. Die Grünen um Außenministerin Annalena Baerbock und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gewinnen einen Punkt auf zwölf Prozent.

Nach wie vor um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen müsste die FDP mit Bundesfinanzminister Christian Lindner – sie verharrt bei fünf Prozent.

Erneut stimmt nicht einmal jeder dritte Wähler für eine der drei Ampelparteien.

Hermann Binkert, Insa-Geschäftsführer

Die Union mit ihrem Fraktionsvorsitzenden, dem CDU-Chef Friedrich Merz, die einen Punkt einbüßt, bleibt mit 30 Prozent stärkste Kraft. Die AfD kommt wie in der Vorwoche auf 17 Prozent. Die Linke würde mit unverändert drei Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Die Ampelkoalition würde bei diesen Werten keine parlamentarische Mehrheit erreichen. Rein rechnerisch wäre eine Große Koalition oder eine Jamaika-Koalition möglich.

Insa-Geschäftsführer Hermann Binkert sagte der Zeitung: „Erneut stimmt nicht einmal jeder dritte Wähler für eine der drei Ampelparteien. Die CDU/CSU ist doppelt so stark wie die SPD.“

Befragt wurden vom 17. bis zum 21. Juni insgesamt 1204 Personen nach ihrer Wahlabsicht, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die maximale Fehlertoleranz wurde mit plus/minus 2,9 Prozentpunkten angegeben.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

Für den Wahlkampf für die nächste Bundestagswahl, die regulär im Herbst 2025 stattfinden soll, plant das BWS um Parteichefin Wagenknecht mit Steuermitteln in Millionenhöhe. „Wir rechnen damit, dass wir für unser erfolgreiches Abschneiden bei der Europawahl rund 2,75 Millionen Euro aus der staatlichen Teilfinanzierung erhalten können“, sagte BSW-Schatzmeister Ralph Suikat dem „Spiegel“.

2,45 Millionen Menschen hatten bei der Europawahl vor knapp zwei Wochen rund sechs Monate nach der Parteigründung das BSW gewählt, das damit auf 6,2 Prozent der Stimmen kam. Staatliche Zuschüsse fließen ab 0,5 Prozent. (lem)

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