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Demonstration für Palästina in Berlin-Mitte.

© dpa/Fabian Sommer

Update

10.000 Teilnehmer waren angemeldet: 4000 Menschen bei Pro-Palästina-Demo in Berlin

Am Samstagnachmittag gab es in Berlin mehrere Proteste. Eine Pro-Palästina-Großdemo, die um 14 Uhr am Invalidenpark in Mitte begann, hatte weniger Anklang gefunden, als erwartet worden war.

| Update:

Mit einem Schweigemarsch haben rund 4000 Menschen am Samstagnachmittag in Berlin für Solidarität mit Palästina demonstriert. Die Protestierenden versammelten sich um 14 Uhr am Invalidenpark in Mitte und zogen von dort zur Hofjägerallee im Stadtteil Tiergarten. Inzwischen ist die Demo beendet, wie ein Sprecher der Berliner Polizei dem Tagesspiegel am Abend sagte. Es habe keine größeren Vorfälle gegeben, sagte der Polizeisprecher.

Zahlreiche Demonstranten schwenkten bei der Versammlung Palästinafahnen in den Farben Schwarz, Weiß, Rot und Grün. Andere trugen die schwarz-weiß gemusterten sogenannten Palästinensertücher.

Auf einem der Plakate stand „Stoppt die Massaker an Ärzten und medizinischem Personal in Gaza!“, auf einem anderen: „Für freien Zugang zur Al-Aqsa-Moschee“. Die Al-Aqsa-Moschee, die auch als Al-Aksa-Moschee geschrieben wird, befindet sich auf dem Tempelberg in Jerusalem.

Eine junge Demonstrantin sagte, sie protestiere für das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser. Für deren Recht, ihr Land zurückzubekommen. Zur Terrororganisation Hamas wollte sie sich nicht äußern. Für diese Aussage bekam sie Unterstützung von einer anderen jungen Frau: „Es geht hier bloß um Palästina“, sagte sie. Die getöteten Menschen in Israel seien ihr nicht egal, erläuterte sie auf Nachfrage, doch es gehe diesmal nur um die Toten in Gaza.

Frauen nehmen an einer Demonstration für Palästina und gegen den Angriff Israels auf den Gazastreifen am Invalidenpark teil.

© dpa/Fabian Sommer

Beim Auftakt der Kundgebung am Invalidenpark nahe dem Hauptbahnhof riefen viele Menschen: „Freiheit für Gaza“ und „Freiheit für Palästina“. Auch Rufe wie „Deutschland finanziert, Israel bombardiert“ sowie „Stoppt den Völkermord“ waren zu hören. Der Veranstalter gab vom Lautsprecherwagen aus bekannt: „Wir wollen friedlich mit den Juden zusammenleben.“ Es kam auch die Durchsage: „Wir sind keine Unterstützer von Terrororganisationen und unterstützen auch nicht die Morde in Israel.“

„Stoppt die Massaker an Ärzten und medizinischem Personal in Gaza!“, steht auf einem Plakat.

© Frank Bachner

Nach 15 Uhr setzte sich der Demozug in Bewegung. Die Organisatoren hatten vorher die Auflagen erläutert. Sie befürworteten dabei das ausgesprochene Verbot von Hassparolen gegen Israel.

Später verkündeten die Demo-Veranstalter per Durchsage: „Wir sind hier, um die jüdischen Mitbürger zu unterstützen, die gegen die Regierung in Israel sind.“

Die Demonstrierenden, die unentwegt Parolen skandierten, nahmen darin mit keinem Wort Bezug auf die Hamas. Die terroristische Organisation fand über die gesamte Dauer der Veranstaltung keinerlei Erwähnung.

Menschen nehmen an einer Demonstration für Palästina und gegen den Krieg Israels im Gazastreifen am Invalidenpark teil.

© dpa/Fabian Sommer

Von der Polizei waren jegliche Aufrufe zu Gewalt untersagt worden, genau wie das Werben für mehrere palästinensische Organisationen, unter anderem für die islamistische Hamas. Obwohl sie als Schweigemarsch angekündigt war, wurde die Demonstration sehr laut und zum Teil auch aggressiv. Vor Filialen amerikanischer Fastfood- oder Café-Ketten entlang der Strecke gab es Pfeifkonzerte. Die Polizei wies den Veranstalter mehrfach darauf hin, die Teilnehmer aufzufordern, verbotene Parolen zu unterlassen.

Angemeldet war die Versammlung als Großdemo „für Palästina und gegen den Angriff Israels auf den Gazastreifen“ mit 10.000 Teilnehmern. Nach Angaben der Polizei war dafür eine „Einzelperson“ verantwortlich, die zwar in anderen Städten mehrere „Pro-Palästina-Demos“ bereits angemeldet hatte, in Berlin bisher allerdings noch nicht. (mit dpa)

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