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Jede von ist einzigartig - Am 8. März ist Frauentag· steht auf einem Schild vor einem Blumenladen.

© dpa/Julian Stratenschulte

Update

Festival, Fahrraddemo und Sterne gucken: Berlin feiert den Frauentag mit buntem Programm

Zum Weltfrauentag am 8. März sind in Berlin viele politische Protestveranstaltungen geplant. Frauen, die nicht demonstrieren wollen, können aber auch einfach in die Sterne schauen.

| Update:

Zum Internationalen Frauentag am 8. März sind in Berlin zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema Geschlechtergerechtigkeit geplant. Der Tag ist in Berlin seit 2019 ein Feiertag. 

Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften und Initiativen ruft am Freitag ab 11.30 Uhr am Oranienplatz in Kreuzberg zur Demonstration für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen auf. Mit dabei sind unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), Verdi, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung. Die Demonstration richtet sich auch gegen die aktuelle Sparpolitik im sozialen Bereich, Antifeminismus und Rechtsextremismus.

Die Veranstalter erwarten mehrere Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zum Brandenburger Tor ziehen wollen. Auf der dort angrenzenden Straße Unter den Linden werden etwa 5000 Menschen zu einer weiteren Demonstration (14.00 Uhr) erwartet, die nach Kreuzberg führen soll.

Ebenfalls in Kreuzberg startet die feministische Fahrraddemo „Purple Ride“. „Für uns ist das Fahrrad ein Symbol der Emanzipation“, heißt es in dem Aufruf des Purple-Ride-Kollektivs. „Auf unseren Rädern können wir unser Recht auf aktive Gestaltung und Teilhabe an der städtischen Umwelt zurückfordern“.

Der Purple Ride sei eine queerfeministische Fahrraddemo zum „internationalen feministischen Kampftag“, heißt es weiter. Besonders erwünscht seien Flintas, also Frauen, Lesben, Inter-, nichtbinäre und Transpersonen. „Wir tragen alle Lila und nehmen uns sichtbar Raum im Straßenverkehr“, heißt vom Kollektiv. Losgeradelt wird um 12 Uhr am Mariannenplatz.

Am Internationalen Frauentag wird in Berlin traditionell demonstriert. 2020 hielt eine Demonstrantin bei einer Demonstration ein Plakat mit „Smash The Patriarchy“ (deutsch: Zerstört das Patriarchat)  und dem Zeichen für die Frau hoch.
Am Internationalen Frauentag wird in Berlin traditionell demonstriert. 2020 hielt eine Demonstrantin bei einer Demonstration ein Plakat mit „Smash The Patriarchy“ (deutsch: Zerstört das Patriarchat) und dem Zeichen für die Frau hoch.

© imago/IPON

Um 15 Uhr startet am Helsingforser Platz in Friedrichshain die vom Bündnis „Feminismus unlimited“ organisierte Demonstration für „universelle feministische Solidarität“. Sie zieht über den Wismarplatz zum Frankfurter Tor.

Am Abend startet um 17 Uhr am Spreewaldplatz in Kreuzberg Demonstration zum revolutionären Frauenkampftag. Vom Spreewaldplatz soll es über die Wiener und Skalitzer Straße bis zum S-Bahnhof Warschauer Straße gehen.

Demonstrationen auch schon am Vortag

Bereits am 7. März ist die Kundgebung „Rosen für Clara“ am Clara-Zetkin-Park in Marzahn geplant. Vertreterinnen des Frauennetzes Marzahn-Hellersdorf laden zu Musik, Tanz und der traditionellen Rosenniederlegung am Clara-Zetkin-Denkmal ein.

Der Frauentag wurde auf Anregung der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin erstmals am 19. März 1911 in Deutschland und in Nachbarländern organisiert. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. 1977 erkannte die UN-Generalversammlung den 8. März als Internationalen Frauentag an. In Deutschland ist der 8. März nur in zwei Bundesländern gesetzlicher Feiertag: neben Berlin seit 2023 auch in Mecklenburg-Vorpommern.

Kultur und Party

In Berlin drehen sich auch verschiedene Kulturveranstaltungen rund um den Frauentag. Unter dem Titel „Hidden Stars: Wie Frauen die Sterne entdeckten“ stellt das Zeiss-Großplanetarium eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen vor, die am Ende des 19. Jahrhunderts dazu beigetragen hat, das Wissen über Sterne zu erweitern.

Im Schloss Bellevue gibt es anlässlich des Internationalen Frauentags das Konzert „Leading Women in Jazz“, bei dem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Ansprache hält.

Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz veranstaltet das Literaturfestival „Ost*West*frau - Ein literarisches Kabinett“. 

„Auf Augenhöhe“ heißt das Programm des Ensembles Polyharmonique. Das Konzert in der St. Elisabeth-Kirche stellt die italienischen Komponistinnen Chiara Margarita Cozzolani (1602-1678) und Isabella Leonarda (1620-1704) in den Fokus. Das Ensemble hat es sich zur Aufgabe gemacht, musikalische Schätze zu heben und Biografien zu erforschen.

In Schöneberg geht es mit „Angry Women“ musikalisch zu. In der Zwölf-Apostel-Kirche erklingt am Frauentag Dark Pop, Wave und Folk des Berliner Frauenkollektivs Female Creators Space. Die Musik wurde durch das 1996 erschienene Buch „Angry Women in Rock“ von Andrea Juno inspiriert.

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Gleich mehrere Tage hintereinander wird die Frau auf dem Teufelsberg gefeiert. Vom 8. bis 10. März findet hier das „Power of Female Art“-Festival statt. Mehr als 40 talentierte Künstlerinnen bietet ein buntes Programm mit Live Painting, Comedy, Poetry und Literatur. Live-Musik und ein Kunsthandwerkermarkt schließen sich dem Ganzen an und schaffen ein Wochenende voller Street-Art und Kreativität.

Einschränkungen durch GDL-Streik

Weil der 8. März in Brandenburg kein arbeitsfreier Tag ist und Berliner auch zur Arbeit nach Brandenburg pendeln, hatten die Länder, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und die S-Bahn Berlin eigentlich ein spezielles Verkehrskonzept abgestimmt.

Doch der geplante Lokführer-Streik durchkreuzt die Pläne: Von Donnerstag, 7. März, 2 Uhr morgens, bis Freitag, 8. März, 13 Uhr, wird die S-Bahn von der Gewerkschaft GDL bestreikt. „Wir erwarten während des Streiks massive Beeinträchtigungen des S-Bahn-, Regional- und Fernverkehrs der DB. Die S-Bahn strebt einen Notfahrplan an“, heißt es von der S-Bahn. Auch nach dem Streik sei mit Einschränkungen zu rechnen.

U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse fahren laut den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) am 8. März nach dem Sonntagsfahrplan. Die Busse zwischen Berlin und Umland seien individuell angepasst. Diese fahren demnach im Umland und über die Stadtgrenze in der Regel mit dem Freitagsangebot. Die U-Bahnen fahren vom 7. auf den 8. März ohne Betriebspause die ganze Nacht hindurch. (Tsp, dpa)

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