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Abendlicher Verkehr auf der Wittelsbacher Brücke in München (Archivbild).

© IMAGO/Wolfgang Maria Weber/IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Update

Tote und Schwerverletzte wegen glatter Straßen: Fahrbahnen und Gehwege werden zu Eisflächen – Glättewarnung gilt weiter

Sprühregen und frostige Temperaturen sorgten in Teilen Deutschlands für Unfälle. Den Freitag über bleibt die Lage gefährlich.

Gefrierender Sprühregen und Glatteis haben in Teilen Deutschlands zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen und Unfällen geführt. Insbesondere aus Nordrhein-Westfalen meldete die Polizei in der Zeit von Donnerstagabend bis Freitagmorgen zahlreiche Zwischenfälle.

In Dortmund starb am Freitag ein 55-jähriger Radfahrer nach einem Sturz auf einer vereisten Straße

Bei Prinzhöfte in Niedersachsen wurde ebenfalls am Freitag ein Autofahrer tödlich verletzt, als er bei Glatteis von einer Bundesstraße abkam und gegen Bäume prallte. 

Glätte: In diesen Bundesländern wird gewarnt

Glätte- und Frostwarnungen des Deutschen Wetterdienstes, Stand: 14:33 Uhr
Glätte- und Frostwarnungen des Deutschen Wetterdienstes, Stand: 14:33 Uhr

© WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes

Im nordrhein-westfälischen Lünen bei Dortmund musste nach Polizeiangaben in der Nacht zum Freitag außerdem ein 52-jähriger Fußgänger wiederbelebt werden, nachdem er zuvor mutmaßlich auf einem spiegelglatten Bürgersteig gestürzt war. Zeugen bemerkten den Leblosen und alarmierten die Polizei, nach erfolgter Reanimation wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht. 

Insbesondere aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen meldete die Polizei am Freitag außerdem witterungsbedingte Unfälle mit Schwerverletzten. In Münster in Nordrhein-Westfalen stürzte am Donnerstagabend eine 20-Jährige auf glatter Straße direkt vor einem Linienbus, der ihre Beine überrollte. Laut Polizei wurde sie mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht.

Auf der Autobahn 7 bei Hildesheim in Niedersachsen wurde ein Polizist bei der Absicherung einer Unfallstelle schwer verletzt, als eine nachfolgende Autofahrerin am Donnerstagabend beim Bremsen auf glatter Fahrbahn ins Schleudern geriet und den Beamten erfasste. Der 53-Jährige wurde gegen eine Leitplanke geschleudert, die Autofahrerin wurde leicht verletzt.

Allein aus der Region um Dortmund und Lünen meldete die Polizei zwischen Donnerstagabend und Freitagvormittag mehr als hundert Unfälle, im Bereich von Bochum mehr als 80 und im Bereich der Polizei Recklinghausen mehr als 70.

Auch Autobahnen waren teilweise betroffen. Die Feuerwehr Moers meldete am Donnerstagabend sieben Unfallstellen auf der A40 und A57 mit insgesamt etwa 20 beteiligten Autos und 13 Verletzten. Teilweise hätten Verletzte „nur in Schrittgeschwindigkeiten“ in Krankenhäuser gebracht werden können.

Ausnahmezustand in Berlin

In Berlin ging die Stadtreinigung am Donnerstagabend nach eigenen Angaben wegen Blitzeises in einen „Volleinsatz“ und streute wichtige Straßen sowie Radwege mit Salz. Die Feuerwehr sprach von einem Ausnahmezustand. Alle verfügbaren Berliner Rettungswagen seien besetzt und im Einsatz gewesen. 

Allgemeine Glättewarnung gilt weiter

In mehreren Regionen galten bis in den Freitag hinein zunächst amtliche Warnungen vor „markanter Glätte“ wegen überfrierenden Regens. Betroffen waren neben Nordrhein-Westfalen auch weite Teile anderer Bundesländer von Niedersachsen und Hessen über Brandenburg sowie Berlin bis nach Thüringen und Bayern. Im Laufe des Freitags entspannte sich die Lage, es galt in einem Großteil Deutschlands aber weiterhin eine allgemeine Glättewarnung

Vor allem in der Mitte und im Nordosten rechnete der Deutsche Wetterdienst ab Freitagabend zudem bei Dauerfrost örtlich wieder mit steigender Glättegefahr. 

Diese sollte am Samstag aber wieder nachlassen, lediglich im zentralen Mittelgebirgsraum bleibe die Gefahr örtlich noch weiter bestehen. 

Der Deutsche Wetterdienst rief in einigen Regionen dazu auf, nicht notwendige Aufenthalte im Freien und Fahrten zu vermeiden. Zudem müsse mit Behinderungen gerechnet werden. Die Glätte fiel mit dem Warnstreik bei der Deutschen Bahn zusammen. Um zur Arbeit zu kommen, muss mancher das Auto nehmen, weil viele Zugverbindungen ausfallen.

Fußgänger und Autofahrer mussten deutlich mehr Zeit einplanen. (AFP/dpa)

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