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Der 29-jährige Noland Arbaugh ist in einem Video des Unternehmens Neuralink zu sehen, von seinem Kopf führt ein Kabel in einen Computer.

© Screenshot X

Neuralink-Video zu Gehirn-Chip: Querschnittsgelähmter Mann spielt per Gedankenkraft Schach

Seine „telekinetische“ Kraft erinnere ihn an „Star Wars“ oder Professor X aus „X-Men“, sagt der 29-jährige Noland Arbaugh in einem Video von Elon Musks Tech-Unternehmen – das ihn bei einer ungewöhnlichen Schachpartie zeigen soll.

Es erinnert an ein Science-Fiction-Szenario und soll trotzdem die Realität zeigen: Das Start-up-Unternehmen Neuralink von Technologie-Milliardär Elon Musk hat ein Video eines querschnittsgelähmten Menschen verbreitet, der offenbar mithilfe eines Gehirnimplantats über seine Gedanken auf einem Computer Schach spielt.

Der 29-jährige Noland Arbaugh, der seit einem Tauchunfall vor acht Jahren von der Schulter abwärts gelähmt ist, sagt in dem Clip, er könne nun mit seinen Gedanken den Cursor auf einem Computer-Bildschirm steuern. Das Video wird auf X verbreitet:

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Videospiele und Sprachen lernen

Das Implantat habe ihm die Ausübung zahlreicher seiner Hobbys erleichtert, sagt Arbaugh in dem Neuralink-Video in einem Gespräch mit einem Ingenieur des Unternehmens. Durch die Cursor-Steuerung mittels Gedanken könne er unter anderem das Videospiel „Civilization 6“ spielen, Japanisch und Französisch lernen.

Neuralink-Gründer Musk hatte im Januar bekannt gegeben, dass sein Unternehmen erstmals einem Patienten ein Hirnimplantat eingesetzt habe. Ende Februar hatte er erklärt, dieser könne nun eine Computermaus mit seinen Gedanken steuern.

Patient Arbaugh sagte nun in dem Neuralink-Video, er habe bereits einen Tag nach dem Einsetzen des Implantats wieder das Krankenhaus verlassen können. Er habe anfangs nur daran gedacht, den Cursor zu bewegen – bis das Implantatsystem seine Gedanken schließlich umgesetzt habe.

Er könne jetzt acht Stunden lang ein Videospiel spielen, bis eine Aufladung nötig sei, sagte Arbaugh weiter. Er zog Vergleiche mit der als „Macht“ bekannten Jedi-Kraft aus „Star Wars“ und den telekinetischen Fähigkeiten des Comic- und Filmhelden Professor X aus „X-Men“. Allerdings sei die Technik noch nicht perfekt und „es gab ein paar Probleme“.

„Es gibt noch viel zu tun, aber es hat mein Leben bereits verändert“, behauptete Arbaugh. Zum Grund für die Teilnahme an dem Projekt sagte er: „Ich habe mich dafür entschieden, weil ich Teil von etwas sein wollte, das meiner Meinung nach die Welt verändern wird.

Gehirn-Chip soll Krankheiten heilen

Die Neuralink-Implantate sind etwa so groß wie fünf aufeinandergestapelte Münzen. Sie sollen in der Zukunft Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS) helfen, aber auch grundsätzlich eine direkte Verbindung zwischen dem Gehirn und Computern sowie Künstlicher Intelligenz ermöglichen und damit die menschlichen Fähigkeiten steigern.

Zu Testzwecken war das Implantat zuvor bereits einem Makaken eingesetzt worden, der damit ohne Joystick, Maus oder Tastatur das Videospiel „Pong“ spielen konnte.

Das im kalifornischen Fremont ansässige Unternehmen Neuralink wurde 2016 gegründet. Nach Angaben des Daten-Dienstleisters Pitchbook hatte es 2023 mehr als 400 Mitarbeiter. Im August und November vergangenen Jahres sammelte das Unternehmen demnach in zwei Tranchen Investitionen in einer Gesamthöhe von 323 Millionen Dollar (298 Millionen Euro) ein.

Neuralink verweist auf vielfältige Einsatzmöglichkeiten seiner Computerchips: Künftig will es mit seinen Implantaten Gelähmten ihre Mobilität zurückgeben, Blinde wieder sehen lassen und psychische Erkrankungen wie Depressionen heilen.

Auch andere Unternehmen sind nach eigenen Angaben bereits weit fortgeschritten bei der Entwicklung ähnlicher Implantate. (AFP)

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