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Dieses von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Start einer ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) vom Typ „Marskanone 15“ Mitte Februar.

© dpa/KCNA/Uncredited

Update

„Wir werden mit tödlicher Kraft zuschlagen“: Nordkorea bestätigt Test mit einer ballistischen Rakete

Dem südkoreanischen Geheimdienst zufolge hat Nordkorea erneut eine ballistische Rakete abgefeuert. Der letzte Test ist erst einige Wochen her.

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Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben am Donnerstag eine ballistische Rakete abgefeuert. Die Rakete mit mittlerer oder größerer Reichweite sei 1000 Kilometer weit geflogen, teilte das südkoreanische Militär mit.

„Ein neuer Typ der Interkontinentalrakete Hwasung-18 ist am Donnerstag getestet worden“, erklärte auch die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Freitag und bestätigte damit Berichte der südkoreanischen Militärführung.

Mit dem Test sollte laut KCNA die „Fähigkeit der Hochleistungs-Festbrennstoff-Mehrstufenantriebe bestätigt“ sowie die „militärische Wirksamkeit des neuen strategischen Waffensystems beurteilt“ werden.

Die neue Waffe werde „unsere strategische Abschreckung neu organisieren und die Wirkung unseres nuklearen Gegenschlags verstärken“, zitierte die Nachrichtenagentur Machthaber Kim Jong Un. „Wir werden mit tödlicher Kraft zuschlagen und aggressiv reagieren, bis der Feind seine müßige Strategie und sein törichtes Verhalten aufgibt und unter nicht endender Furcht leidet.“

Die Rakete sei im Ostmeer gelandet, das auch als Japanisches Meer bekannt ist. Südkoreanische und US-Geheimdienste analysierten die Einzelheiten.

Diese von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte Aufnahme soll nach Angaben von KCNA Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, und seine Tochter im Rahmen des Tests einer ballistischen Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-18 am 13.04.2023 zeigen.

© dpa/Uncredited

Fotos der nordkoreanischen Staatsmedien zeigten Machthaber Kim Jong Un, begleitet von seiner Tochter, wie er den Raketenstart am Bildschirm verfolgt und im Anschluss lächelt.

Japan bestätigt Raketenstart

Japan bestätigte den Raketenstart. Ministerpräsident Fumio Kishida sagte, die von Nordkorea abgefeuerte Rakete sei nicht auf japanisches Territorium gefallen. Zwischenzeitlich wurden die Bewohner der japanischen Insel Hokkaido zur Evakuierung aufgerufen. Später gaben örtliche Beamte Entwarnung und erklärten, es bestehe „keine Möglichkeit“, dass die Rakete die Insel treffe.

Nordkorea wäre nach Ansicht von Beobachtern mit Raketen dieser Art schwerer berechenbar. Im Vergleich zu Raketen mit Flüssigtreibstoff hätten „große Festtreibstoffraketen“ deutliche Vorteile, was ihre Einsatzfähigkeit betreffe, schrieb der Experte Ankit Panda auf Twitter. „Doch haben sie bestimmte Nachteile hinsichtlich ihrer Wartung, Lagerung, Handhabung.“

In den vergangenen Wochen hatte Nordkorea eine Reihe von Raketen abgefeuert und nach eigenen Angaben auch eine nukleare Unterwasser-Drohne getestet.

Anfang der Woche hatte Machthaber Kim Jong Un laut Staatsmedien dazu aufgerufen, die Fähigkeiten des Landes zur Kriegsabschreckung auf „praktischere und offensivere“ Art auszubauen.

Bei einem Treffen der zentralen Militärkommission sei es um den Umgang mit den „eskalierenden Schritten“ der USA und Südkoreas zur „Entfesselung eines Angriffskrieges“ gegangen, berichtete KCNA.

Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt drastisch verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region. Angesichts der anhaltenden Provokationen Nordkoreas verstärkten Südkorea und die USA ihre Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich. (AFP/dpa)

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