zum Hauptinhalt
Die Deutsch-Iranerin ist mit Fußfessel vorübergehend aus dem berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran freigekommen.

© dpa

Hafturlaub für Deutsch-Iranerin: Nahid Taghavi „sehr angeschlagen“ aus Gefängnis entlassen

Die Architektin Taghavi ist seit Oktober 2020 inhaftiert. Irans Justiz hatte sie unter anderem wegen der angeblichen „Leitung einer illegalen Gruppe“ zu zehn Jahren Haft verurteilt. Vorübergehend kommt sie raus.

Die vorübergehend aus einem iranischen Gefängnis entlassene Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi ist nach Angaben ihrer Tochter gesundheitlich sehr angeschlagen. Das schilderte die im Rheinland lebende Mariam Claren, die seit Langem für die Freilassung ihrer Mutter kämpft, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

„Mehrere Bandscheibenvorfälle, hoher Blutdruck, Diabetes und eine verstopfte Herzader machen ihr zu schaffen. Daher ist dieser Hafturlaub auch so wichtig, damit sie die notwendige medizinische Versorgung erhält.“

Vor wenigen Tagen war die 69-jährige Taghavi vorübergehend aus dem berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran freigekommen, wie Claren am Dienstag zunächst auf der Online-Plattform X (vormals Twitter) mitgeteilt hatte. Sie müsse während ihres Hafturlaubs eine elektronische Fußfessel tragen und dürfe sich nicht weiter als einen Kilometer von ihrem Apartment in Teheran wegbewegen. Ob oder wann sie zurück ins Gefängnis gehen muss, war zunächst unklar.

Mehrere Bandscheibenvorfälle, hoher Blutdruck, Diabetes und eine verstopfte Herzader machen ihr zu schaffen.

Mariam Claren, Tochter von Nahid Taghavi

„Leider wissen wir nicht, wie es weitergehen wird“, sagte Claren nun. Das würden wohl die nächsten Wochen zeigen. „Ich hoffe, dass dies ein erster wichtiger Schritt ist, um ihre vollständige Freiheit zu erlangen.“

Die Architektin Taghavi ist seit Oktober 2020 inhaftiert. Irans Justiz hatte sie laut ihrem Anwalt unter anderem wegen der „Leitung einer illegalen Gruppe“ zu zehn Jahren Haft verurteilt. Menschenrechtler werfen der Islamischen Republik vor, Ausländer als Geiseln festzuhalten, um etwa im Ausland verurteilte iranische Funktionäre freizupressen. Teheran bestreitet dies.

Mariam Claren berichtete, im Iran kümmerten sich Angehörige um ihre Mutter. Es gebe vor Ort auch ein neues Anwaltsteam. Nahid Taghavi sei deutsche Staatsbürgerin. Sie selbst, Claren, sei in Deutschland im stetigen Austausch mit dem Auswärtigen Amt. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false