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Gepanzerter Angriff: Ein israelischer Soldat eröffnet in Nablus das Feuer.

© AFP/Jaafar Ashtiyeh

Israelischer Militäreinsatz: Zwei Palästinenser in Nablus erschossen

Erneut hat es im Westjordanland Tote gegeben. Eine Konfrontation zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern endete tödlich.

Bei Konfrontationen mit dem israelischen Militär in Nablus im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Sie wurden durch Schüsse tödlich verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah am Montag mitteilte.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden bei dem Einsatz zwei Palästinenser festgenommen. Sie werden verdächtigt, an einem Anschlag mit zwei verletzten Soldaten in Huwara beteiligt gewesen zu sein. Während des Einsatzes seien die Soldaten unter Beschuss geraten und hätten daraufhin zurückgeschossen, hieß es.

Huawa war mehrfach Schauplatz von Gewalt

Zudem seien militärische Ausrüstung, Waffen, Munition und ein mutmaßliches Fluchtauto beschlagnahmt worden, erklärte das Militär. Die palästinensische Stadt Huwara wurde in den vergangenen Wochen mehrfach Schauplatz von Gewalt.

Mitte März waren in Dschenin – im nördlichen Westjordanland – bei gewalttätigen Konfrontationen mindestens vier Palästinenser getötet worden. Rund 20 weitere Einwohner hatten damals Schussverletzungen erlitten. Mehrere Menschen waren damals lebensgefährlich verletzt worden.

Bilder aus dem Januar, in Dschenin kommt es zu Straßenkämpfen zwischen Palästinensern und Israelis.

© dpa / dpa/Ayman Nobani

Nach Angaben von Augenzeugen hatten bewaffnete Einwohner Dschenins eine verdeckte israelische Einheit ausgemacht und in Bedrängnis gebracht. Daraufhin hätten die israelischen Streitkräfte weitere Truppen zur Verstärkung geschickt. Die Armee teilte damals lediglich mit, israelische Sicherheitskräfte seien im Flüchtlingslager von Dschenin im Einsatz.

Ende Februar erschoss dort ein Palästinenser zwei Israelis. Anschließend setzten israelische Siedler Häuser, Läden und Autos in Brand. Durch die Stadt führt eine Straße, die jeden Tag von vielen Siedlern genutzt wird.

Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit langem angespannt. Seit Beginn des Jahres wurden 14 Israelis und eine Ukrainerin bei Anschlägen durch Palästinenser getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 91 Palästinenser ums Leben – sie wurden etwa bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee oder nach eigenen Anschlägen erschossen.

Vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan war eine weitere Verschärfung befürchtet worden. Zunächst blieb es verhältnismäßig ruhig. Erfahrungen aus vergangenen Jahren haben gezeigt, dass die Spannungen während dieser Zeit in der Region zunehmen können. (dpa)

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