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Der ukrainische Präsident Selenskyj bei einer Telefonschalte (Archivbild).

© AFP/HANDOUT/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE

„Krieg kehrt in seinen Heimathafen zurück“: Selenskyj äußert sich zweideutig über Russland

In einem Telefonat berieten der ukrainische Staatschef und US-Präsident Biden über den Söldner-Aufstand in Russland. Auch der bevorstehende Nato-Gipfel war Gesprächsthema.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Joe Biden haben am Sonntag in einem Telefonat über den gescheiterten Aufstand der Söldner-Gruppe Wagner in Russland beraten.

Er habe mit Biden „eine positive und inspirierende Unterhaltung“ geführt, erklärte Selenskyj auf Twitter. „Wir haben über den Verlauf der Kampfhandlungen und über die Prozesse in Russland diskutiert.“ Dabei sei es auch um Waffen mit längerer Reichweite gegangen.

Die Welt müsse „Druck auf Russland ausüben, bis die internationale Ordnung wiederhergestellt ist“, erklärte Selenskyj. Seinen Angaben zufolge ging es in dem Telefonat auch um den bevorstehenden Nato-Gipfel in Vilnius im kommenden Monat. Das Weiße Haus in Washington bestätigte das Gespräch „über die jüngsten Ereignisse in Russland“ in einer Mitteilung.

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In seiner allabendlichen Videobotschaft informierte Selenskyi über eine Reihe weiterer Gespräche, die er am Sonntag mit ausländischen Politikern geführt hatte. Neben Biden hatte er demnach auch mit dem kanadischen Premier Justin Trudeau und dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda gesprochen.

„Positive Gespräche, die für uns alle im Moment sehr wichtig sind“, sagte Selenskyj. Mit Blick auf den Nato-Gipfel in zwei Wochen in Vilnius unternehme die Ukraine „alles, was wir können, um sicherzustellen, dass der Gipfel echte Inhalte hat“.

Positive Entscheidungen für die Ukraine in Vilnius seien die einzig möglichen positiven Entscheidungen für die Sicherheit in Europa und für das Bündnis insgesamt, meinte Selenskyj. Trotz anderslautender Prognosen hofft Kiew weiterhin auf eine Einladung zur Mitgliedschaft in dem Verteidigungsbündnis.

Selenskyj spricht von zunehmendem Schaden in Russland

Es sei erkennbar, „dass der Krieg in seinen Heimathafen zurückkehrt“, sagte Selenskyj weiter. Es blieb unklar, ob er damit die wirtschaftlichen Probleme Russlands oder den kurzzeitigen Aufstand der Wagner-Söldner vom Wochenende meinte. „Je länger die russische Aggression anhält, desto mehr Schaden richtet sie in Russland selbst an“, sagte Selenskyj.

Ein bewaffneter Aufstand des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin, der am Freitagabend ankündigte, die Militärführung in Moskau stürzen zu wollen, hatte die schwerste politische Krise in Russland seit Jahrzehnten ausgelöst. Prigoschin befahl seinen Kämpfern, ein wichtiges Militär-Hauptquartier in Südrussland zu besetzen und einen Marsch auf Moskau zu starten.

Am Samstagabend kam es jedoch unter Vermittlung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko zu einer unerwarteten Vereinbarung zwischen dem Kreml und Prigoschin, woraufhin der Wagner-Chef seine Söldner in ihre Feldlager zurückbeorderte. (AFP, dpa)

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