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Trucks mit Hilfsgütern des Welternährungsprogramms (WFP) auf dem Weg in den Norden des Gazastreifens.

© REUTERS/ISRAEL DEFENSE FORCES

Lebensmittel für 25.000 Menschen: Erster Hilfskonvoi seit drei Wochen erreicht Norden von Gaza

Insgesamt sechs Lastwagen mit Lieferungen des Welternährungsprogramms haben die Grenze zum Gazastreifen passiert. Das israelische Militär spricht lediglich von einem „Pilotprojekt“.

Israel steht angesichts der katastrophalen Lage der Menschen im umkämpften Gazastreifen international unter wachsendem Druck, mehr Hilfslieferungen auf dem Landweg zuzulassen.

Auf Anweisung der Regierung in Jerusalem wurde ein Konvoi aus sechs Lastwagen mit Hilfsgütern des Welternährungsprogramms (WFP) in den Norden des Gazastreifens gelassen, wie die Armee am Dienstagabend auf Telegram bestätigte.

Nach einer Kontrolle am israelischen Grenzübergang Kerem Schalom gelangten die Lastwagen vom sogenannten 96. Gate in der Nähe des Kibbuz Beeri aus über die Grenze in den nördlichen Gazastreifen, hieß es weiter. 

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Mit dem jetzt ersten erfolgreichen Konvoi in den Norden seit dem 20. Februar habe man in der Nacht zum Dienstag auf der neuen Militärstraße Lebensmittel für 25.000 Menschen in die Stadt Gaza liefern können, teilte das Welternährungsprogramm mit.

Da die Menschen im Norden des kleinen Küstengebiets am Rande einer Hungersnot stünden, brauche es aber jeden Tag Lieferungen, erklärte das WFP am Dienstag.

israels Militär will Ergebnisse des Konvois prüfen

Die vom Konvoi benutzte Schotterstraße teilt den abgeriegelten Küstenstreifen südlich der Stadt Gaza entlang eines Ost-West-Korridors, der seit Beginn des Krieges gegen die Hamas vor gut fünf Monaten von israelischen Truppen besetzt ist

Die Route verläuft von der Mittelmeerküste bis zur israelischen Grenze nahe dem Kibbuz Beeri, das am 7. Oktober bei dem von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel angerichteten Massakers überfallen worden war. Das Massaker war der Auslöser des Krieges im Gazastreifen.

Es habe sich um ein Pilotprojekt gehandelt, um zu verhindern, dass die Hilfsgüter in die Hände der islamistischen Hamas fallen. Die Ergebnisse würden jetzt der Regierung vorgelegt, teilte die Armee weiter mit.

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Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell beklagte derweil vor dem Weltsicherheitsrat eine Blockade von Hilfslieferungen. Ohne Israel beim Namen zu nennen, sagte er am Dienstag vor dem höchsten UN-Gremium in New York: „Hunger wird als Kriegswaffe eingesetzt.“

UN dringen auf mehr Hilfslieferungen

Die Vereinten Nationen drängten zuletzt darauf, die Hilfslieferungen per Lastwagen auszuweiten und den Transport der Güter auch über Grenzübergänge zum besonders betroffenen Norden des Palästinensergebiets zuzulassen.

Laut dem UN-Nothilfebüro Ocha erreichten etwa im Februar nur die Hälfte aller geplanten Hilfskonvois die Gebiete, für die sie bestimmt waren. Bei den übrigen Lieferungen habe die israelische Unterstützung gefehlt. Die Verteilung erfordere Koordination mit dem israelischen Militär.

Am selben Tag war das Schiff „Open Arms“ von Zypern in Richtung Gaza in See gestochen. Es zieht eine Plattform mit rund 200 Tonnen Trinkwasser, Medikamenten und Lebensmitteln. Wo und wie es vor dem Gazastreifen die Fracht abladen soll und wie die Verteilung erfolgt, ist noch unklar.

Seetransporte von Hilfsgütern in den Gazastreifen können laut einem Sprecher der Vereinten Nationen jedoch nicht den Mangel an dringend benötigten Lkw-Lieferungen wettmachen. (dpa)

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