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Wladimir Putin

© Imago / Alexei Druzhinin

Mit Schönheitssalon und Sportwaggon: Der ganz spezielle Zug von Kremlchef Putin – und wofür er ihn nutzt

Seit dem Angriffskrieg in der Ukraine fährt Wladimir Putin fast ausschließlich Bahn. Recherchen geben einen Einblick in die Reisegewohnheiten des russischen Präsidenten.

Fitnessstudio mit Hantelbank, türkisches Bad, abhörsicherer Kosmetiksalon mit Spezialgeräten zur Verjüngung der Haut: Wenn Kremlchef Wladimir Putin die Bahn nimmt, handelt es sich um einen ganz speziellen Zug.

Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ soll er diesen gerade groß herausputzen lassen. Es geht um Investitionen von 6,8 Milliarden Rubel, also knapp 70 Millionen Euro, die für Neukonstruktionen, Wartung und Unterhalt geplant sein sollen.

Das Blatt beruft sich dabei auf Informationen des in London ansässigen Dossier Center. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die kriminellen Machenschaften in Russland zu dokumentieren, um Ermittlungen zu erleichtern.

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Die Unterlagen dazu stammen wiederum von der Firma Zirkon Service – ein Spezialist für Bahn-Sonderwünsche, die offenbar auch der russische Präsident in Anspruch nimmt.

Ein Zug der russischen Staatsbahn auf dem Bahnsteig des Sosnovo-Bahnhofs. 

© IMAGO/Maksim Konstantinov

Wohin er reist? Vermutlich in Richtung seiner Luxusvilla am Schwarzen Meer nahe der annektierten Halbinsel Krim. Genauso wie nach Waldai, wird ein ehemaliger FSO-Offizier von der SZ zitiert. In die Residenz, die sich zwischen Moskau und Sankt Petersburg befindet, würde er sich am liebsten zurückziehen, heißt es. Unweit davon befindet sich ein geheimer privater Bahnhof. Generell dürfe er seit dem Angriff auf die Ukraine fast nur noch den Zug nehmen.

Um nicht aufzufallen, soll Putins Privat-Zug von denen der russischen Eisenbahngesellschaft kaum zu unterscheiden sein – einige Besonderheiten zum Schutz des Präsidenten gibt es dann doch: Die Wände sind gepanzert. Gezogen wird er von mehren Lokomotiven, die Wagen dürfte laut den der SZ vorliegenden Konstruktionsplänen schwerer sein und verstärkte Achsen haben.

Zusätzlich steht für Putin, der als äußerst vorsichtig in Bezug auf Krankheiten gilt, noch eine Besatzung in Quarantäne bereit, die jederzeit einsetzbar ist.

Seit 2014 sollen laut Dossier Center für Wartung, Reinigung und Sicherheit des Zuges mehr als 15 Millionen Euro ausgegeben worden sein. Mit Aufwand verbunden sind auch die Testfahrten: Bahnhöfe werden am Streckenrand abgesperrt, sämtliche Fahrpläne für Stunden ausgesetzt. (Tsp)

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