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Dieses von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Start einer ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) vom Typ „Marskanone 15“ auf dem internationalen Flughafen von Pjöngjang.

© dpa/KCNA/Uncredited

Update

Reaktion auf Raketenstart Nordkoreas: USA und Südkorea führen gemeinsame Militärübung durch

Nordkorea hatte am Samstag eine reichweitenstarke Rakete getestet. Die Vereinigten Staaten und Südkorea ließen daraufhin Kampfflugzeuge aufsteigen.

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Nach Nordkoreas Start einer Interkontinentalrakete haben das amerikanische und das südkoreanische Militär gemeinsame Luftraumübungen abgehalten. Unter anderem sei daran ein strategischer US-Bomber beteiligt gewesen, teilte Südkoreas Militär am Sonntag mit.

Japanische Medien meldeten zudem unter Berufung auf Insider, dass je nach Wetterbedingungen im Laufe des Tages womöglich auch eine gemeinsame Militärübung Japans und der USA vorgesehen sei, bei der US-Bomber und japanische Kampfjets zum Einsatz kommen sollten.

Nordkorea hatte zuvor bestätigt, dass es am Samstag eine ballistische Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-15 aufsteigen ließ. In der kurzfristig angesetzten Übung habe die zuständige Einheit eine ICBM des Typs Hwasongpho-15 in Richtung Japanisches Meer (koreanisch: Ostmeer) abgefeuert, berichteten Staatsmedien am Sonntag.

Die Rakete habe dort nach einem Flug über 989 Kilometer erfolgreich ihr Zielgebiet im Meer erreicht. ICBM gelten als die wichtigsten Trägermittel für Atomwaffen. Jegliche Tests mit ICBM und anderen ballistischen Raketen sind Nordkorea durch UN-Beschlüsse verboten.

Für die überraschende Raketenstartübung gab es den Berichten zufolge eine „exzellente Note“. Die zentrale Militärkommission der Arbeiterpartei habe „die tatsächliche Kriegsfähigkeit der ICBM-Einheiten, die bereit sind für mobile und machtvolle Gegenangriffe, gewürdigt“.

Der neue Waffentest war der erste Test einer ballistischen Rakete seit Anfang Januar. Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat seit vergangenem Jahr wieder an Brisanz gewonnen. Nordkorea erhöhte Umfang und Tempo seiner Raketentests.

USA und Südkorea nehmen Militärübungen wieder auf

Südkoreas Generalstab warf dem Nachbarland eine „schwerwiegende Provokation“ vor. Auch die USA verurteilten den Raketentest scharf. Die Reichweite von ICBM überschreiten 5500 Kilometer. Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.

Nordkorea startete die Rakete nur einen Tag nach Warnungen an die Adresse der USA und Südkoreas. Das Außenministerium in Pjöngjang hatte mit „beispiellosen“ Militäraktionen gedroht, sollten beide Länder gemeinsame Militärmanöver abhalten. Die Streitkräfte der USA und Südkoreas planen für kommenden Monat gemeinsame Übungen.

Nordkorea will „stärkste Atommacht der Welt“ werden

Die regelmäßigen Militärübungen der beiden Länder werden von Nordkorea scharf verurteilt, das Außenministerium in Pjöngjang bezeichnete die für dieses Jahr geplanten Manöver am Freitag „als Vorbereitungen für einen Angriffskrieg“.

Nachdem sich die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zuletzt drastisch verschärft haben, hatten die USA und Südkorea Ende Januar angekündigt, ihre Manöver auszuweiten.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im November erklärt, er wolle sein Land zur „stärksten Atommacht der Welt“ machen. Im vergangenen Jahr hatte Nordkorea eine nie da gewesene Zahl an Waffentests durchgeführt, darunter der Start seiner bisher am weitesten entwickelten Interkontinentalrakete im November. (dpa/AFP/Reuters)

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