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Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Anfang März in Wien während einer Pressekonferenz zur Sitzung des IAEA-Gouverneursrats.

© dpa/Heinz-Peter Bader

Trotz Uranreduzierung: IAEA beklagt mangelnde Kooperation des Iran

Die IAEA attestiert dem Iran fehlenden Fortschritt bei Atomkontrollen und Sicherheitskameras. Trotz Reduzierung von angereichertem Uran bleibt das Atomabkommen ausgesetzt.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bescheinigt dem Iran in einem internen Bericht, „keinen Fortschritt“ hinsichtlich offener Fragen etwa bei den Sicherheitskameras zur Kontrolle des iranischen Atomprogramms zu machen.

IAEA-Chef Rafael Grossi forderte in dem von der Nachrichtenagentur AFP am Montag eingesehenen Dokument, „dass der Iran ernsthaft und auf kontinuierliche Weise mit der Behörde zusammenarbeitet, um die Verpflichtungen zu erfüllen“.

Die Führung in Teheran hatte im März versprochen, die Überwachungskameras wieder zu aktivieren. Der Iran hatte sie im Juni 2022 inmitten sich verschlechternder Beziehung zu den westlichen Ländern abgeschaltet.

202,8
Kilogramm Uran beträgt der Grenzwert, der im internationalen Atomabkommen von 2015 festgelegt wurde.

Zugleich verringerte der Iran nach einem weiteren Bericht der IAEA in den vergangenen Monaten seinen Gesamtbestand an angereichertem Uran. Demnach wurde der vollständige Vorrat im August auf rund 3795,5 Kilo geschätzt – 949 Kilo weniger als noch im Mai. Es handelt sich aber immer noch um mehr als das 18-fache des Grenzwertes von 202,8 Kilo, der im internationalen Atomabkommen von 2015 festgelegt wurde.

Der iranische Bestand an auf 60 Prozent angereichertem Uran wurde am Stichtag 19. August auf 121,6 Kilo geschätzt. Im Mai waren es dem Bericht nach mit 114,1 Kilo noch 7,5 Kilo weniger. Der Vorrat an auf 20 Prozent angereichertem Uran stieg demzufolge von 470,9 Kilo im vergangenen Mai um 64,9 auf 535,8 Kilo. Zum Bau von Atombomben ist auf rund 90 Prozent angereichertes Uran notwendig.

Das Atomabkommen mit dem Iran liegt derzeit auf Eis. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte die mühsam ausgehandelte Vereinbarung im Jahr 2018 einseitig aufgekündigt. Daraufhin zog sich auch der Iran schrittweise aus seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen zurück. Bemühungen um eine Wiederbelebung des Abkommens waren bisher erfolglos. (AFP)

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