zum Hauptinhalt
6. November: Der Krater einer Rakete ist auf der Straße nach dem nächtlichen russischen Raketenangriff in Odessa zu sehen.

© IMAGO/Ukrinform/Nina Liashonok

Ukraine spricht von Rekordmenge an Bomben: Russland attackiert Odessa und Cherson – Weltkulturerbe beschädigt

In der Nacht zum Montag wurden unter anderem Hafenanlagen in Odessa und die Innenstadt beschossen. Eingesetzt wurden Marschflugkörper, Iskander-Raketen und Kamikaze-Drohnen.

Die russische Armee hat die südukrainischen Regionen Cherson und Odessa in der Nacht zum Montag mit Raketen- und Drohnenangriffen überzogen.

Besonders die Hafenstadt Odessa geriet dabei ins Visier der Angreifer: Bei Drohnenangriffen auf Hafenanlagen und Raketenbeschuss der Innenstadt wurden nach Angaben des Militärgouverneurs Oleh Kiper mindestens acht Menschen verletzt.

In der Innenstadt wurden zudem 20 mehrstöckige Wohnhochhäuser und das Nationale Kunstmuseum beschädigt. Das zum UNESCO-Weltkulturerbe deklarierte Museum begeht an diesem Montag sein 124-jähriges Bestehen.

Ein Krater einer Rakete vor dem Kunstmuseum in Odessa.
Ein Krater einer Rakete vor dem Kunstmuseum in Odessa.

© IMAGO/Ukrinform/Nina Liashonok

Marschflugkörper, Iskander-Raketen, Kamikaze-Drohnen

Moskau soll nach Angaben des ukrainischen Militärs Marschflugkörper vom Typ Oniks, Raketen vom Typ Iskander-M und sogenannte Kamikaze-Drohnen iranischer Bauart von der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus abgefeuert haben.

Demnach seien 15 von 22 Drohnen abgefangen worden.

Auch die südukrainische Region Cherson wurde zum Ziel russischer Angriffe. Verletzt wurde in der Nacht dort jedoch niemand.

Ukraine spricht von Rekordmenge an Bomben

Nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko warfen die Russen in den vergangenen 24 Stunden 87 gelenkte Flugbomben über der Region ab – eine Rekordmenge seit dem Beginn der russischen Invasion vor mehr als 20 Monaten. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. 

Nach Angriff auf Militärzeremonie in Ukraine: 19 Tote bestätigt

Wenige Tage nach dem russischen Raketenschlag auf eine Zeremonie im ukrainischen Frontgebiet hat das ukrainische Militär die Zahl der getöteten Soldaten mit 19 angegeben.

Derzeit finde eine Prüfung aller Umstände der Tragödie statt, schrieb die 128. Gebirgsjägerbrigade am Montag auf Telegram. Nach dem Angriff am vergangenen Freitag hatten ukrainische Medien zunächst von wohl mehr als 20 Toten geschrieben.

Laut ukrainischem Militär schlug eine russische Rakete vom Typ Iskander ein, als die Soldaten gerade an einer Ehrung zum Tag der Artillerie teilnahmen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sowie Verteidigungsminister Rustem Umjerow kündigten eine Untersuchung an.

In sozialen Netzwerken gab es scharfe Kritik an der Militärführung – es wurde kritisiert, dass eine solche Zeremonie im Frontgebiet überhaupt zugelassen war.

Kritisiert wurde auch, dass die Behörden und der Minister den verheerenden Angriff erst am Wochenende bestätigt hätten, nachdem die Informationen schon recht lange in sozialen Netzwerken und schließlich auch in den Medien kursierten.

In der Heimatregion der Soldaten im Gebiet Transkarpatien wurde eine dreitägige Trauer angesetzt. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false