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 Tucker Carlson.

© dpa/Richard Drew

Unterlassungsaufforderung: Fox News warnt Tucker Carlson vor Fortsetzung seiner Twitter-Show

Der ehemalige Starmoderator sei trotz seines Ausscheidens durch einen Exklusivvertrag bis 2025 an den Sender gebunden, heißt es. Eine Reaktion von Carlsons Anwalt erfolgte prompt.

Der rechte US-Nachrichtensender Fox News hat den kürzlich von ihm entlassenen Moderator Tucker Carlson davor gewarnt, seine bislang dort erfolgreiche Abendshow nun im Onlinedienst Twitter fortzusetzen.

Trotz seines Ausscheidens bei Fox News sei Carlson an seinen bis 2025 geltenden Exklusivvertrag gebunden, hieß es in einer vom Nachrichtenportal „Axios“ und der „New York Times“ zitierten Unterlassungserklärung.

Sein „Freund und Mandant“ werde „nicht zum Schweigen gebracht - weder von der extremen Linken noch von Fox News“, erklärte Carlsons Anwalt Harmeet Dhillon im Kurzbotschaftendienst Twitter. Fox News äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.

Tucker Carlson ist eine der einflussreichsten konservativen Stimmen in den USA und als rechter Scharfmacher bekannt. Kritiker werfen ihm immer wieder rassistische Äußerungen und falsche oder irreführende Angaben vor. Erst vor wenigen Monaten sorgte er mit einer Dokumentation für Aufsehen, in der er die Gewalt durch Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump bei der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 kleinredete.

Carlson, der Trump immer wieder interviewte, hatte von den Abendmoderatoren der US-Nachrichtensender die besten Einschaltquoten. Immer wieder wurden ihm auch politische Ambitionen nachgesagt.

Carlsons Twitter-Videos ein Erfolg

Ende April war Carlson von Fox News entlassen worden. Die Trennung erfolgte weniger als eine Woche nach dem historischen Vergleich zwischen Fox News und dem Wahlmaschinen-Unternehmen Dominion im Streit um falsche Wahlbetrugsvorwürfe nach der Präsidentschaftswahl 2020. Carlsons Name war im Zusammenhang mit dem von Dominion angestrengten Verleumdungsverfahren gegen Fox News immer wieder aufgetaucht.

Wenige Wochen nach seinem Aus bei Fox News kündigte Carlson an, seine Show auf Twitter zu verlegen. Twitter-Chef Elon Musk hatte den Onlinedienst im vergangenen Oktober für 44 Milliarden Dollar (heute rund 40 Milliarden Euro) übernommen. Kritikern zufolge haben Hassrede und Falschinformationen auf der Plattform seitdem stark zugenommen.

Anfang Juni veröffentlichte Carlson dann zwei längere Tiraden auf Twitter - ganz im Stil der Anmoderationen seiner früheren Show bei Fox News. In der nächsten Folge seiner Twitter-Show soll es nach Angaben seines Produzenten um die Anklage von Ex-Präsident Donald Trump gehen.

Carlsons erstes Video wurde 115 Millionen Mal angeklickt, das zweite Video hatte bis Montagabend mehr als 55 Millionen Klicks. Fox News hingegen musste im Mai nach Carlsons Weggang einen Rückgang der Einschaltquoten hinnehmen, lag aber immer noch vor seinen Konkurrenten MSNBC und CNN. (Afp)

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