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Ein Kind schaut am 20. April 2022 am Kontrollpunkt Verigovka-Chugunovka in der Region Belgorod (Russland) aus dem Fenster eines Busses.

© IMAGO/SNA

Wegen anhaltender Angriffe durch die Ukraine: Russland will 9000 Kinder aus Grenzgebiet in Belgorod evakuieren

Bereits am kommenden Freitag will Russland die ersten 1200 Kinder aus Belgorod evakuieren. Zuletzt hatten proukrainische Milizen die Region vermehrt angegriffen.

Wegen des Beschusses von ukrainischer Seite sollen aus dem grenznahen russischen Gebiet Belgorod 9000 Kinder in Sicherheit gebracht werden. Das kündigte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Dienstag bei einer Sitzung der Kremlpartei Geeintes Russland in Moskau an.

Russland, das vor mehr als zwei Jahren die Ukraine angegriffen hat, sieht sich nun zu solch einer großen Evakuierung gezwungen. Betroffen seien zunächst die Kinder aus der Gebietshauptstadt Belgorod und deren Umkreis sowie Kinder aus den Kreisen Grajworon und Schebekino direkt an der Grenze, sagte Gladkow nach russischen Agenturberichten.

Die erste Gruppe, die 1200 Kinder umfasse, sei am 22. März an der Reihe. Sie sollen dem Gouverneur zufolge in die weiter entfernt liegenden Gebiete Pensa, Kaluga und Tambow sowie nach Stawropol in Südrussland gebracht werden.

Wir evakuieren eine große Anzahl von Dörfern.

Wjatscheslaw Gladkow

Proukrainische Milizen verstärkten Angriffe auf Belgorod

Im Gebiet Belgorod seien seit vergangener Woche 16 Menschen getötet und fast 100 Menschen verletzt worden, sagte Gladkow. Auch in der Nacht auf Dienstag seien drei Personen durch Beschuss verletzt worden.

Belgorod war in den Tagen vor und während der Präsidentenwahl verstärkt von proukrainische Milizen angegriffen worden, die aufseiten der Ukraine kämpfen. Diese Kämpfer bezeichnen sich als Kreml-Gegner. Das russische Verwaltungsgebiet grenzt an das Gebiet Charkiw in der Ukraine.

Der russische Staatschef Wladimir Putin schloss am Sonntagabend in Moskau nicht aus, dass seine Truppen ukrainische Grenzgebiete besetzen könnten, um eine Art Pufferzone gegen solche Angriffe zu bilden. Wie groß diese Zone sein sollte, sagte er nicht.

Charkiw als zweitgrößte Stadt der Ukraine und das Umland wiederum leiden unter ständigem Artillerie- und Raketenbeschuss aus Russland, bei dem es kaum eine Vorwarnzeit gibt. In den zwei Jahren Krieg haben die ukrainischen Behörden immer wieder Kindern und Erwachsenen dabei geholfen, besonders bedrohte Orte zu verlassen. (dpa, Reuters. AFP)

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