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Überprüfungen werden auch an der deutsch-dänischen Grenze verstärkt.

© dpa/Carsten Rehder

Wegen Koranverbrennungen : Dänemark verschärft Grenzkontrollen

Die Aktionen im Nachbarland Schweden nimmt Dänemark zum Anlass, genauer zu prüfen, wer ins Land kommt. Betroffen ist auch die Grenze zu Deutschland

Mit Blick auf die jüngsten Koranverbrennungen und deren Folgen für die Sicherheitslage verschärft nach Schweden auch Dänemark seine Grenzkontrollen. Wie das dänische Justizministerium am späten Donnerstagabend mitteilte, hält es die staatliche Polizei für notwendig, den Einsatz an den dänischen Grenzen vorläufig bis zum 10. August zu verstärken.

Dies bedeute unter anderem, dass Einreisende aus Schweden in der kommenden Zeit stichprobenartige Grenzkontrollen erleben könnten, hieß es vom Ministerium.

Einreise nach Dänemark kann länger dauern

Die Polizei im Süden der Region Jütland bestätigte dem dänischen Rundfunk, dass die stichprobenartigen Kontrollen auch an der deutsch-dänischen Grenze verschärft werden. Die Polizeibezirke Südseeland und Lolland-Falster teilten am Freitag zudem mit, dass Einreisende in den Fährhafen Rødbyhavn und Gedser stärker kontrolliert werden.

Die Einreise werde daher möglicherweise fünf bis zehn Minuten länger dauern. In den Häfen kommen Fähren aus Puttgarden auf Fehmarn beziehungsweise aus Rostock an.

Grundlage für die verschärften Grenzkontrollen sind nach Angaben des Ministeriums Empfehlungen des Inlandsnachrichtendienstes PET. Die jüngsten Koranverbrennungen hätten das aktuelle Gefahrenbild verändert. Es sei deshalb derzeit nötig, den Blick stärker darauf zu richten, wer nach Dänemark einreise.

Koranverbrennungen in Schweden und in Dänemark hatten zuletzt wütende Proteste in muslimisch geprägten Staaten ausgelöst und den beiden skandinavischen Ländern diplomatischen Ärger eingebracht. Die Aktionen werden von kleinen Gruppen durchgeführt, die damit Muslime provozieren wollen.

Kritik an Religionen ist in Dänemark wie in Schweden von der Meinungsfreiheit gedeckt. In beiden Ländern prüfen die Regierungen derzeit allerdings, inwieweit solche Aktionen in bestimmten Fällen rechtlich untersagt werden können. (dpa)

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