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Die "europäische Stadt" als zentraler Ort bürgerlicher Urbanität - in deren Mitte vernünftige Menschen den politischen Diskurs zur Klärung der allgemeinen Angelegenheiten führen - ist dabei, so hören wir, sich aufzulösen. Was Berlin derzeit an seinen ausfransenden Rändern erlebt, haben Regionen wie das Ruhrgebiet schon hinter sich: Zersiedelung, Verlust von Mitte, Funktionswandel.

Man braucht ein Mikroskop, um den deutsch-französischen Filmaustausch überhaupt erkennen zu können. Der mangelnde gegenseitige Export ist eines der Motive für die Gründung der neuen deutsch-französischen Filmakademie, die Kulturstaatsminister Michael Naumann mit seiner französischen Amtskollegin, Catherine Tasca, gestern in Berlin vollzog.

Intendant Christoph Nix und seine Familie sind vor dem Gastspiel der umstrittenen Heilbronner Produktion des Stücks "Corpus Christi" am Staatstheater Kassel mit dem Tod bedroht worden. Die Morddrohungen seien auf die öffentliche Kritik der hessischen Landesregierung an der Aufführung gefolgt, sagte Nix: "Für diese Übergriffe, die erst jetzt einsetzen, tragen der hessische Ministerpräsident und die Kunstministerin die alleinige Verantwortung".

Erst als sich die Nacht gnädig über den Park Sanssouci senkte und die ersten Wunderkerzen angezündet wurden, da begann auch der in blaues Licht getauchte Tanz auf der Open-Air-Bühne zu leuchten: Die "Bachkreationen", mit denen die Musikfestspiele Potsdam zu Ende gingen. Die Leipziger präsentierten sich mit einem großen Aufgebot.

Von Sandra Luzina