zum Hauptinhalt
Ein Wärmepumpe des Herstellers Buderus steht an einem Haus.

© Foto: Imago/Manngold

Ein Wumms für die Wärmewende: Warum ein Verbot von Öl- und Gasheizungen richtig ist

Neue Heizungen sollen ab 2024 überwiegend aus erneuerbaren Energien gespeist werden. Daran führt kein Weg vorbei.

Ein Kommentar von Susanne Ehlerding

Endlich wird es ernst mit der Wärmewende! Ein Gesetz dazu wird im Lauf des Jahres in Kraft treten. Zeit dafür ist es, denn der Gebäudesektor reißt seine Klimaziele immer wieder.

Wenn Deutschland klimaneutral werden will, führt um den Elefanten im Raum – den fetten Verbrauch von fossilen Energien im Wärmesektor – kein Weg herum.

Es gibt Übergangsfristen

Neue Heizungen sollen deshalb ab 2024 überwiegend aus erneuerbaren Energien gespeist werden. Das wird weniger heiß gegessen als gekocht werden, denn für Havarien gibt es Übergangsfristen: Geht eine Heizung kaputt, kann für drei Jahre eine neue Anlage eingebaut werden, die die 65-Prozent-Regel nicht erfüllt.

Im Keller eines Einfamilienhauses in Frankfurt (Oder) überprüft ein Handwerker eine Wärmepumpenanlage.
Im Keller eines Einfamilienhauses in Frankfurt (Oder) überprüft ein Handwerker eine Wärmepumpenanlage.

© picture-alliance/ dpa / Foto: dpa/Patrick Pleul

Öl- und Gasheizungen, die älter als 30 Jahre alt sind, müssen allerdings ausgetauscht werden – aber auch hier sind Ausnahmen möglich. Komplett verboten soll das Heizen mit fossilen Brennstoffen erst nach dem 31. Dezember 2044 sein.

Trotzdem wird die Umsetzung ein Kraftakt. Nicht umsonst hinkt der Gebäudesektor beim Klimaschutz hinterher: Eine zersplitterte Eigentümerschaft und eine unübersichtliche Zahl von Technologien machen den Abschied von Öl und Gas viel schwieriger als im Strombereich.

Billig wird es auch nicht. Noch sind Wärmepumpen in der Anschaffung teurer als ein Gaskessel. Damit auch Menschen mit kleinem Einkommen die Investition stemmen können, wird die staatliche Förderung umgebaut, hat Wirtschaftsminister Habeck bereits angekündigt.

Auch der Ausbau der effizienten Fernwärmenetze wird Milliarden verschlingen. Aber immer noch billiger – das geht in der Debatte leider oft unter – als die Schäden, die durch den Klimawandel drohen.

In der Praxis wird ein Markt für Patchwork-Lösungen entstehen: Neue Anlagen, die mit alten Kesseln für besonders kalte Tage kombiniert werden zum Beispiel.

Und schon heute wird das neue Gesetz dazu anreizen, sich ein bisschen genauer mit seiner Heizung zu beschäftigen. Das Gehirnschmalz dafür ist auf jeden Fall gut eingesetzt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false