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Der ukrainische Ex-Präsident Petro Poroschenko.

© imago images/ITAR-TASS/Anna Marchenko

Chaotische Szenen bei Passkontrolle: Ex-Präsident Poroschenko in die Ukraine zurückgekehrt

Tausende Anhänger des ukrainischen Ex-Präsidenten versammelten sich in der Nähe des Flughafens Kiew. Ein Gericht entscheidet, ob Petro Poroschenko in Haft muss.

Der ukrainische Ex-Präsident Petro Poroschenko ist trotz einer drohenden Verhaftung in die Ukraine zurückgekehrt. Poroschenko landete am Montagmorgen mit einer Maschine aus Warschau in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Bei der Passkontrolle kam es seinen Angaben zufolge zu chaotischen Szenen, weil Grenzbeamte versucht hätten, ihn an der Einreise zu hindern.

Tausende Anhänger des Ex-Präsidenten versammelten sich in der Nähe des Flughafens, um Poroschenko zu empfangen. Ein Gericht in Kiew soll noch am Montag darüber entscheiden, ob der ehemalige Staatschef in Untersuchungshaft genommen wird.

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"Wir sind hier, um die Ukraine zu vereinen und zu verteidigen", sagte Poroschenko vor seinen Anhängern, die Plakate mit der Aufschrift "Wir brauchen Demokratie" in den Händen hielten. "Jetzt gehe ich zum Gericht, wo wir ihnen einen Kampf liefern werden", kündigte er an.

Der Ex-Präsident betonte, er sei zurückgekehrt, um die Ukraine angesichts der "wachsenden Bedrohung durch eine russische Invasion" zu unterstützen. Seinen Nachfolger, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, beschuldigte er des "Verrats" am eigenen Land.

Der Milliardär Poroschenko hatte die Ukraine von 2014 bis 2019 regiert, bevor er bei den Wahlen Selenskyj unterlag. Die Behörden untersuchen laut eigenen Angaben dutzende Straftaten, in die der 56-Jährige verwickelt sein soll. Im Dezember gaben sie bekannt, dass sie den Anführer der Oppositionspartei Europäische Solidarität des "Hochverrats" verdächtigen.

Poroschenko wird von den Ermittlern verdächtigt, den prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine in den Jahren 2014 und 2015 den Verkauf von Kohle ermöglicht zu haben. Dabei geht es um ein Volumen von rund 48 Millionen Euro. Kiew kämpft seit 2014 gegen die pro-russischen Rebellen, die im Osten des Landes zwei selbsterklärte Volksrepubliken errichtet haben. Dem Ex-Präsidenten drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. (AFP)

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