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Betten für Geflüchtete stehen in der Außenstelle der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen in der Messehalle 27 der Messe Hannover.

© dpa/Julian Stratenschulte

Innovative Sozialleistungen: Hannover ermöglicht Flüchtlingen die Kartenzahlung

Hannover ersetzt Verpflichtungsscheine durch Debitkarten für Flüchtlinge. Ein effizientes System, das Wartezeiten minimiert und uneingeschränkte Teilhabe fördert.

Flüchtlinge ohne deutsches Bankkonto erhalten in Hannover künftig eine Debitkarte zum Bezahlen ohne Bargeld. Wie Oberbürgermeister Belit Onay am Freitag sagte, lädt die niedersächsische Landeshauptstadt das Geld, das den Einwanderern nach Asylbewerberleistungsgesetz zusteht, als Guthaben monatlich auf die Karte.

Das sei deutlich weniger aufwendig als die bisherige händische Ausgabe von Verpflichtungsscheinen, und die Flüchtlinge müssten ihrerseits nicht mehr Schlange stehen, um an ihr Geld zu kommen.

70
Asylwerber haben bisher in einer Pilotphase die Karte erhalten. 

Eine Beschränkung der Kartennnutzung gebe es ausdrücklich nicht, betonte der Grünen-Politiker. Im Gegenteil solle den Flüchtlingen damit mehr Teilhabe ermöglicht werden.

Optisch sehen die Karten aus wie jede andere Bezahlkarte – der Flüchtlingsstatus der Nutzer ist beim Bezahlen also nicht erkennbar. Eine Kooperation mit dem Kartenanbieter Visa soll eine hohe Akzeptanz der Karte gewährleisten.

In einer Pilotphase haben laut Stadt bisher knapp 70 Asylbewerber die Karte erhalten. Perspektivisch könnte die Zahl der Nutzer auf 300 bis 400 steigen – darunter auch Sozialhilfe-Empfänger, die kein deutsches Konto haben.

Onay zufolge ist Hannover die erste deutsche Großstadt, die dieses System für Sozialleistungen einführt. Entwickelt wurde die Sozialkarte von der Publk GmbH aus Bersenbrück bei Osnabrück. (dpa)

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