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Grausiger Fund. Kurz vor Weihnachten 2011 wurde der tote Säugling in einem Garagenkomplex entdeckt.

© Thomas/dpa/Polizei

Getöteter Säugling in Potsdam: Zweiter DNA-Reihentest bringt Ermittler nicht weiter

Vor zwölf Jahren wurde ein getöteter Säugling in Potsdam-West gefunden. Aktuell hat die Staatsanwaltschaft Potsdam keine neuen Ermittlungsansätze.

Rund zwölf Jahre nach dem Fund eines getöteten Säuglings in Potsdam-West hat auch ein neuer Anlauf von Polizei und Staatsanwaltschaft nicht die erhofften Erkenntnisse erbracht. So sei eine DNA-Reihenuntersuchung unter 280 Frauen, mit der man die Mutter des kleinen Mädchens hatte finden wollen, ohne Treffer geblieben, teilte ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft auf PNN-Anfrage mit. Und: „Gegenwärtig sind keine weiteren Ermittlungsansätze ersichtlich.“

Das getötete Baby war am 23. Dezember 2011 an einem Garagenkomplex an der Kantstraße gefunden worden. Die Umstände der Tat sind nach wie vor unklar. Unter anderem hatten die Ermittler eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise ausgelobt, 2014 fand bereits eine erste DNA-Reihenuntersuchung mit mehr als 1600 Personen statt.

2021 hatten die Ermittler bekannt gemacht, dass man wegen neuer rechtlicher Ermittlungsbefugnisse und kriminaltechnischer Untersuchungsmöglichkeiten den Fall noch einmal aufrollen wolle. So hatte man jene Spuren der Mutter neu entschlüsselt, die an dem Handtuch sichergestellt werden konnten, in dem die Leiche des Säuglings eingewickelt war. Das Ergebnis: Bei der Mutter soll es sich um eine naturblonde Frau mit blauen Augen handeln, die damals etwa 25 bis 35 Jahre alt war. Auf dieser Basis fand der neue Reihentest statt, bei dem DNA-Identifizierungsmuster der 280 Frauen mit früherem Spurenmaterial abgeglichen werden sollte.

Die Ermittler hatten noch 2021 betont: „Die Polizei gibt die Suche nach der Mutter des Kindes nicht auf – egal wie viel Zeit vergeht.“ Die Geburt des Kindes war vermutlich in der Nacht vom 22. zum 23. Dezember 2011 erfolgt. Das Mädchen lag eingewickelt in einem Handtuch der Marke „Facotti“ und mit der Aufschrift „Fitness“. Der Aufruf vor zwei Jahren war auch an die Mutter direkt gerichtet: „Gesucht wird eine Frau, die seit zehn Jahren das Erlebte mit sich trägt und sich bisher bei der Polizei nicht gemeldet hat. Womöglich befand sie sich damals in einer schwierigen Lebenssituation, aus der sie keinen anderen Ausweg sah.“ Begraben wurde das Kind damals auf dem Bornstedter Friedhof.

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