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Stahnsdorfer Straße in Potsdam Babelsberg

© Andreas Klaer

Radschnellrouten in Potsdam: Studie empfiehlt vier Trassen, Umsetzung kann dauern

Potsdam soll Radschnellverbindungen nach Berlin, Werder (Havel) und Stahnsdorf/Teltow bekommen. Bis dahin wird es aber noch dauern.

Direkte und hochwertige Radwege zu häufig angefahrenen Zielen machen den Umstieg vom Auto auch für längere Strecken attraktiv. Solche Radschnellverbindungen einzurichten ist aber eine langwierige Angelegenheit. Potsdams Radverkehrsbeauftragter Torsten von Einem hat am Freitag die Ergebnisse eine Machbarkeitsstudie vorgestellt, die unter Federführung des Landkreises Potsdam-Mittelmark und gemeinsam mit Berlin entstanden ist.

Torsten von Einem ist Potsdams Radverkehrsbeauftragter.
Torsten von Einem ist Potsdams Radverkehrsbeauftragter.

© Andreas Klaer

Für das 421-Seiten-Papier wurden unter anderem das Nutzerpotenzial für verschiedene Verbindungen ermittelt und konkrete Trassen festgelegt. Radfahrer müssen aber Geduld mitbringen: Die vier empfohlenen Potsdam-Trassen in Richtung Werder (Havel), Berlin-Wannsee und Stahnsdorf/Teltow werden wohl erst in den 2030er Jahren ganz umgesetzt sein, wie von Einem schätzt.

Das liegt auch am Geld: Der Bau beziehungsweise die Ertüchtigung der Trassen würde allein für die Potsdamer Abschnitte bis zur Stadtgrenze insgesamt 14,7 Millionen Euro kosten, rechnete von Einem vor. Zum Vergleich: Für 2023 sind im Stadthaushalt bislang 995.000 Euro zur Umsetzung des Radverkehrskonzeptes vorgesehen. Von Einem hofft auf Weichenstellungen beim Land und eine Regelung zur Trägerschaft von Radschnellwegen analog zu den Straßen. Das Land hatte wie berichtet unlängst seine Radverkehrsstrategie vorgestellt.

Die geplanten Radschnellwege „sollen keine Radautobahnen sein“, sondern auch Platz für Fußgänger haben, machte Potsdams Radverkehrsbeauftragter deutlich. Als Standard wurde auf Grundlage der Empfehlungen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen eine Breite von drei bis vier Metern für Radfahrende und zusätzliche 2,5 Meter für Fußgänger festgelegt. Die Wege sollen asphaltiert und beleuchtet sein, von Schnee beräumt werden und bei Ampeln möglichst Vorrang haben.

Stahnsdorfer Straße ist zur Fahrradstraße umgewidmet

Radschnellwege
Radschnellwege

© Landeshauptstadt Potsdam I Stand: Mai 2023 I PNN/Rita Böttcher

Auf der favorisierten Trasse nach Werder sind diese Standards laut Studie jedoch nicht zu erreichen. Unter anderem auf dem Abschnitt entlang der Geschwister-Scholl-Straße und auf der neuen Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Zernsee fehle der Platz. Ziel ist darum nun eine schmalere „Radvorrangroute“. Besser sieht es auf den zwei Routen nach Wannsee - nördlich entlang der Bundesstraße 1 und südlich über Babelsberg und Griebnitzsee - sowie auf der Strecke über Stahnsdorf nach Teltow aus.

Neben der geplanten Fahrradstraße in der Stahnsdorfer Straße müssten dort unter anderem auch die Benzstraße und die Schulstraße in Fahrradstraßen umgewandelt werden. Bei der Stahnsdorfer Straße besteht die Fahrradstraße auf dem Abschnitt zwischen Paul-Neumann- und August-Bebel-Straße mittlerweile schon auf dem Papier: Die Umwidmung wurde im Januar im Amtsblatt veröffentlicht. Nun müssten die geplanten roten Markierungen im Kreuzungsbereich geschaffen werden, sagte von Einem. Danach folgt die Beschilderung. Einen genauen Zeitplan dafür gibt es noch nicht.

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