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Mit diesem Entwurf für den Versailler Platz gewann das Büro Sinai 2014 den Wettbewerb zur Neugestaltung.

© Büro Sinai/Büro Sinai

Umgestaltung erst 2025: Pläne für Versailler Platz in Potsdam verzögern sich weiter

Vor bald zehn Jahren wurde ein Siegerentwurf für die Umgestaltung des Bereichs zwischen den Neubauten an der Brauerstraße und der Alten Fahrt gekürt. Doch die Bauarbeiten haben noch immer nicht begonnen.

Wer aktuell zum Versailler Platz spaziert, erkennt dort nur mit Mühe einen Platz – geschweige denn eine Ähnlichkeit zu Versailles. Schon seit mehr als zehn Jahren laufen die Pläne für eine Umgestaltung des Bereichs zwischen den Neubauten an der Brauerstraße und der Alten Fahrt. Nun sollen in den kommenden Monaten zumindest die nötigen Stromleitungen und ein Regenwasserabfluss gelegt werden.

War in einer Antwort der Verwaltung auf eine Kleine Anfrage des CDU-Stadtverordneten Clemens Viehrig von Juni noch die Rede von einem Beginn der Leitungsarbeiten im August, geht die Energie und Wasser Potsdam (EWP) nun von einem Baubeginn „zwischen Herbst 2023 und Frühjahr 2024“ aus.

Die Leitungen für Regenwasser sollen den Bereich der Neuen Mitte, des Landtags und der Nikolaikirche umfassen, betreffen also nicht den Versailler Platz direkt. In unmittelbarer Nähe ist die „grabenlose Verlegung eines Stromkabels“ geplant, wann genau das passieren soll, konnte die EWP auf Anfrage noch nicht sagen.

So sieht der Versailler Platz aktuell aus.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Die Neugestaltung des Platzes liegt in den Händen des Sanierungsträgers der kommunalen Pro Potsdam. Dieser peilt nach Angaben von Sprecherin Jessica Beulshausen eine Umsetzung im übernächsten Jahr an. „Die Freianlagenherstellung ist seitens des Sanierungsträgers ab Frühjahr 2025 geplant und wird entsprechend vorbereitet.“ Erste Kostenschätzungen beliefen sich auf 750.000 Euro, eine neue Kalkulation gibt es noch nicht.

Jahrelange Verzögerung

Der Entwurf für die Umgestaltung stammt aus dem Jahr 2014. Damals gewann das Berliner Büro Sinai einen Wettbewerb. Geplant war zunächst eine Realisierung ab 2015. Doch das angrenzende Wohnungsbauprojekt des Bauherren Abris Lelbach verzögerte sich – und damit auch der Umbau des Platzes. Eine juristische Auseinandersetzung zwischen Lelbach und dem Sanierungsträger, die 2020 mit einem Vergleich endete, sorgte für weitere Verzögerung.

2014
wurde der Siegerentwurf für die Umgestaltung gekürt

„Pro Potsdam“-Sprecherin Beulshausen versichert, dass die fast zehn Jahre alten Pläne vor der Umsetzung aktualisiert werden. „Die Planungen werden noch einmal gemäß aktueller Anforderungen geprüft – beispielsweise der Anteil versiegelter Fläche, die Versickerung, die Pflanzauswahl im Hinblick auf Klimaresilienz.“

Noch unklar sind jedoch Details der Gestaltung. So sagte Unternehmer Abris Lelbach kürzlich der Märkischen Allgemeinen, er plane einen Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung einer Skulptur zum Thema Toleranz für den Platz, von der vor Jahren schon einmal die Rede war.

Der Sanierungsträger sagte jedoch auf Anfrage, ihm lägen keine Unterlagen von Lelbach vor. Noch offen ist zudem die Frage, ob außer des Namens auch gestalterische Elemente an die Partnerstadt Versailles erinnern sollen. Auf die Kleine Anfrage von Viehrig teilte die Verwaltung mit, man werde dazu Gespräche mit dem Freundeskreis Potsdam-Versailles wieder aufnehmen.

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