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Ronald S. Lauder, Wolfgang Ischinger, Hetty Berg, Corinne Flick und Jörn Leonhard im Jüdischen Museum Berlin bei der Verleihung des Preises  für Toleranz und Verständigung 2023 

© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Pietschmann/Ausserhofer

Jüdisches Museum Berlin: Corinne Flick und Wolfgang Ischinger bekommen Preis für Verständigung und Toleranz

Das Jüdische Museum Berlin zeichnet in diesem Jahr die Juristin und Think-Tank-Gründerin Corinne Flick und Wolfgang Ischinger von der Münchner Sicherheitskonferenz aus

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Botschafter a.D. Ronald S. Lauder, ist zu Gast in Berlin. Er hält am Samstagabend bei der festlichen Verleihung des renommierten Preises für Verständigung und Toleranz die Laudatio auf Wolfgang Ischinger.

Gemeinsam mit dem Stiftungsratsvorsitzenden der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz wird Corinne Michaela Flick, Gründerin der gemeinnützigen Convoco-Stiftung, geehrt. Beide Preisträger leisten gerade in Krisenzeiten wichtige Arbeit.

Vordenkerin im Sinne des Grundgesetzes. Corinne Flick.
Vordenkerin im Sinne des Grundgesetzes. Corinne Flick.

© imago/Manfred Siebinger

Mit ihrer 2004 gegründeten Stiftung schafft Corinne Flick in Berlin, München, Salzburg und London Foren für einen interdisziplinären Austausch zu aktuellen Herausforderungen wie Pandemien, Klimawandel oder Digitalisierung.

Herausforderungen für unsere Freiheit

Auch der Systemwettbewerb mit autoritären Staaten und die Herausforderungen für die Freiheit sind Gegenstand des Thinktanks der Juristin. Ihre Themen haben immer das Grundgesetz als Bezugspunkt. Der Freiburger Historiker Jörn Leonhard wird ihre Laudatio halten.

Wolfgang Ischinger wird gewürdigt als „Diplomat mit Leib und Seele, der klare Worte und unbequeme Fragen nicht scheut“. Die Jury sieht in ihm eine wichtige Stimme der Vernunft, einen Menschen, der nicht nur konstruktive Impulse zur friedlichen Lösung von Konflikten gibt, sondern auch „Menschen zusammenbringt, die das Potenzial haben, über manchmal unvereinbar scheinende Positionen hinweg Wege aus der Krise zu entwickeln“.

Die große Karriere der Münchner Sicherheitskonferenz

Ischinger hat eine facettenreiche diplomatische Karriere hinter sich. Er war unter anderem Botschafter in Washington und London, Politischer Direktor im Auswärtigen Amt und in den 90er Jahren persönlicher Mitarbeiter des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher.

Seit er 2008 ehrenamtlich den Vorsitz der Münchner Sicherheitskonferenz übernommen hat, hat sie sich zum weltweit wichtigsten informellen Forum für Außen- und Sicherheitspolitik entwickelt. Angefangen hat er dort mit zwei Mitarbeitern, inzwischen sind es 70.

Richard von Weizsäcker und Anselm Kiefer waren schon Preisträger

Ausgezeichnet werden traditionell Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um die Förderung der Menschenwürde, der Völkerverständigung, der Integration von Minderheiten und des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen und Kulturen verdient gemacht haben.

Zu den bisherigen Preisträgern des seit 2002 verliehenen Preises zählen die ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Joachim Gauck, die ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl und Angela Merkel, die Unternehmerin Susanne Klatten, die Künstler Anselm Kiefer und Herta Müller, der Architekt Daniel Libeskind, die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright und der amerikanische Historiker Fritz Stern.

Die Direktorin des Jüdischen Museums, Hetty Berg, hat die Preise überreicht. Zum Dinner der Freunde des Jüdischen Museums kamen unter anderem der Gründungsdirektor des Museums, W. Michael Blumenthal, Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Kultursenator Joe Chialo, Berlins Ehrenbürgerin Margot Friedländer und der Regierende Bürgermeister Kai Wegner.

Laudator Ronald S. Lauder hat sich mit seiner Stiftung bereits in den 90er Jahren in Berlin engagiert, indem er das Lauder Jüdische Lehrhaus ins Leben rief, um die jüdische Kultur wieder fest im gesellschaftlichen Leben der Stadt zu verankern.

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