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Der Frauenanteil in Dax-Vorständen steigt kontinuierlich, liegt jedoch weiterhin bei nur 18 Prozent.

© dpa/Annette Riedl

18 Prozent Frauen in der Chefetage: Frauenanteil in Dax-Vorständen steigt auf Rekordniveau

Der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder in Dax-Unternehmen steigt 2023 auf ein Rekordhoch - bleibt mit 18 Prozent jedoch überschaubar. Kritik kommt von der Beratungsfirma EY.

Der Anteil an Frauen in den Vorständen deutscher börsennotierter Unternehmen hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Unter den insgesamt 116 neu bestellten Vorstandsmitgliedern der 160 Unternehmen in den Indizes Dax, M-Dax und S-Dax waren 41 Frauen, wie die Beratungsfirma Horvath am Montag mitteilte. Das sei ein „Rekordanteil von 35 Prozent“ von Frauen unter den neuen Mitgliedern.

2022 waren Horvath zufolge 26 Prozent der neu ernannten Vorstandsmitglieder Frauen, 2021 waren es 28 Prozent. Der Frauenanteil der insgesamt rund 700 Vorstandsmitglieder stieg den Angaben zufolge auf 18 Prozent - ebenfalls ein neuer Rekordwert. 2022 lag er bei 15 Prozent, 2021 bei 13 Prozent. „Der Aufholprozess ist bemerkenswert“, erklärte Oliver Greiner von Horvath.

EY-Beraterin Bangemann: „Frauenanteil in den Vorständen bleibt überschaubar“

Auffallend ist allerdings, das gerade im S-Dax, in dem 70 kleinere Unternehmen vertreten sind, der Frauenanteil im Vorstand mit 13 Prozent weiterhin deutlich niedriger ist. Dort hat der Untersuchung zufolge zudem mehr als jedes zweite Unternehmen weiterhin keine einzige Frau im Vorstand. „Im M-Dax sind 42 Prozent ohne weibliches Mitglied, im Dax hat jedes Unternehmen mindestens einen weiblichen Vorstand.“

„Wir sehen zwar einen stabilen Aufwärtstrend, der Frauenanteil in den Vorständen bleibt jedoch überschaubar - vor allem bei Unternehmen, die weniger stark im Fokus der Öffentlichkeit sind“, kritisierte Ev Bangemann von der Beratungsfirma EY. Zwar haben nach Angaben von EY inzwischen immerhin 63 Prozent der Unternehmen mindestens eine Frau in den Vorstand berufen, allerdings ist diese Frau meist allein unter Männern.

„Gerade mal 14 Prozent der Unternehmen weisen zwei oder mehr weibliche Vorstandsmitglieder auf.“ Viele Unternehmen begnügten sich offenbar damit, nur eine Frau in den Vorstand zu berufen„, beobachtet die EY-Expertin. (AFP)

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