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ARCHIV - 07.04.2014, China, Urumchi: Eine Metallabsperrung versperrt die Einfahrt zum Werk von Volkswagen in Urumqi. (zu dpa: «VW verhandelt mit China-Partner über Zukunft des Werks in Xinjiang») Foto: Stephan Scheuer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Stephan Scheuer

Möglicher Rückzug von Volkswagen aus Uiguren-Provinz: Peking nennt Berichte über Zwangsarbeit in Xinjiang „Lügen“

Am Bau einer VW-Teststrecke in China waren womöglich uigurische Zwangsarbeiter beteiligt. Der Autobauer will seine Aktivitäten dort nun überprüfen – und verärgert die chinesische Regierung.

Nach Medienberichten über mögliche Menschenrechtsverletzungen bei Volkswagen in der Autonomieregion Xinjiang im Nordwesten Chinas hat die chinesische Führung empört auf den möglichen Rückzug des Autobauers aus der Region reagiert.

Das Außenministerium in Peking erklärte am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, deutsche Unternehmen sollten sich „von den Lügen“ über die Lage in Xinjiang nicht „täuschen“ lassen. Sie müssen „die Wahrheit von der Lüge“ unterscheiden.

Das Ministerium reagierte auf die Anfrage, Stellung zu beziehen zur Entscheidung von VW, die „künftige Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten“ in Xinjiang zu überprüfen. Dafür stünden „verschiedene Szenarien“ zu Debatte, hatte der Konzern erklärt.

Die „Süddeutsche Zeitung“ zitierte am Donnerstag Konzernkreise mit den Worten „Wir wollen da raus“. Allerdings sei ein Rückzug nicht einfach.

VW betreibt in der Provinz in einem Joint Venture mit dem staatlichen chinesischen Autobauer Saic ein Werk und eine Teststrecke. Das „Handelsblatt“ hatte am Mittwoch berichtet, am Bau der Teststrecke seien womöglich uigurische Zwangsarbeiter beteiligt gewesen.

VW war in den vergangenen Tagen zunehmend unter Druck geraten, es dem deutschen Chemieriesen BASF gleichzutun und sich aus Xinjiang zurückzuziehen. BASF hatte nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen bei seinen Aktivitäten in Xinjiang in der vergangenen Woche einen schnelleren Verkauf seiner Anteile an zwei Joint-Venture-Unternehmen dort angekündigt. (AFP)

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