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X-Eigentümer Elon Musk kürzte nach seinem Kauf das Sicherheitsbudget bei X.

© REUTERS/Gonzalo Fuentes

Update

X räumt Hackerangriff ein: Fake News über Börsenzulassung lassen Bitcoin-Preis schwanken

Hackern gelang es, Falschmeldungen vom X-Account der US-Börsenplattform zu senden. 30 Minuten reichten, der Bitcoin-Preis spielte verrückt. X erklärte nun, wie es dazu kommen konnte.

| Update:

Der Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) hat einen Hackerangriff auf das Nutzer-Konto der US-Börsenaufsicht SEC eingeräumt. Eine Meldung auf dem X-Account der Börsenaufsicht, wonach die SEC sich für eine Zulassung von börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) entschieden habe, hatte am Dienstag für starke Preisschwankungen bei der Kryptowährung gesorgt. Fake News, wie sich herausstellte.

Wie X am Mittwoch mitteilte, hatte eine unbekannte Person die Kontrolle über eine mit dem Konto verbundene Telefonnummer erlangt. Zum Zeitpunkt des Eindringens in ihr Konto hätte die SEC keine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert. Die früher als Twitter bekannte Plattform hatte die wichtige Sicherheitsfunktion Anfang vergangenen Jahres auf zahlende Nutzer beschränkt.

Cyberanalysten beunruhigt über Hackerangriff: „Massive Möglichkeiten für Desinformation“

Auf seiner Website schreibt das im Besitz des Milliardärs Elon Musk stehende Unternehmen, dass es bestimmte Konten wie etwa von Regierungsvertretern proakiv schütze. Ob der SEC-Account davon abgedeckt war, blieb offen. Ohne diesen Schutz hätten Hacker das Konto mit einem alten durchgesickerten Passwort übernehmen können, sagte der ehemalige FBI-Sicherheitsanalyst Austin Berglas.

Während X den Vorfall nicht auf Schlupflöcher in seinen Systemen zurückführte, zeigten sich Cyberanalysten beunruhigt. „Wo man das SEC-Konto übernehmen und potenziell den Wert von Bitcoin auf dem Markt beeinflussen kann, da gibt es massive Möglichkeiten für Desinformation“, ergänzte Berglas.

Elon Musk kürzte Sicherheitsbudget von X um 50 Prozent

Unbekannte knackten am Dienstag den SEC-Account und veröffentlichten Falschinformationen über eine erwartete Ankündigung der Behörde zu Bitcoin. Dem falschen Beitrag zufolge hatte die SEC börsengehandelten Fonds (ETF) die Aufnahme von Bitcoin genehmigt, was den Kurs der Kryptowährung befeuerte und für Unruhe auf dem Markt sorgte. Die SEC löschte den Beitrag etwa 30 Minuten nach seiner Veröffentlichung und untersucht den Vorfall gemeinsam mit den Strafverfolgern.

Eine Bitcoin-Münze liegt auf einem Bildschirm.
Eine Bitcoin-Münze liegt auf einem Bildschirm.

© dpa/Fernando Gutierrez-Juarez

Eigentümer Musk hat die Sicherheit des Kurznachrichtendienstes seit seinem Kauf im Oktober 2022 mehrfach gepriesen, doch ehemaligen Mitarbeitern zufolge hat sie sich seitdem verschlechtert. Der Milliardär kürzte das Sicherheitsbudget von X um 50 Prozent, nachdem er die Social-Media-Plattform gekauft hatte. Auch Programme zur Behebung von digitalen Schwachstellen wollte er abschaffen, wie aus einer Klage des ehemaligen IT-Sicherheitschefs von letztem Monat hervorgeht. 

Achterbahnfahrt der Bitcoin-Preise nach Falschmeldung auf Twitter

Der Kurs der ältesten und bekanntesten Digitalwährung Bitcoin sprang nach der Falschmeldung zunächst auf 48.000 Dollar in die Höhe, bevor sie dann auf unter 45.000 Dollar fiel. Wegen der neuen Erkenntnisse geriet der Bitcoin unter Druck.

Der Bitcoin-Kurs hatte zuletzt schon deutlich von der Spekulation auf eine erhoffte positive Entscheidung profitiert: Allein seit Mitte Oktober hatte er in der Spitze 76 Prozent gewonnen. Mit einer Entscheidung der SEC wird für Mittwoch gerechnet. Eine Genehmigung wäre ein Wendepunkt für die Branche, die seit einem Jahrzehnt versucht, das Produkt auf den Markt zu bringen. (Reuters, dpa)

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