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Menschen beobachten die Canopee, ein fanzösisches RoRo-Schiff, bei ihrer Atlantiküberquerung mit Komponenten der europäischen Trägerrakete Ariane 6 in der Nähe von Kourou.

© AFP/JODY AMIET

„Das ist ein historischer Augenblick“: Stufen der ersten Ariane 6 am europäischen Weltraumbahnhof angekommen

Mit vier Jahren Verspätung soll die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 im Sommer erstmals ins All fliegen. Zentrale Teile sind nun in Französisch-Guayana angekommen.

Die Haupt- und Oberstufe des ersten Flugmodells der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 sind in Französisch-Guayana angekommen. „Das ist ein historischer Augenblick“, sagte Jens Franzeck, Produktionsvorstand des Raketenbauers ArianeGroup der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Beim europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana laufe nun nach und nach alles zusammen. Auch der Raumtransportdirektor der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Tony Tolker-Nielsen, lobte die Ankunft als wichtigen Schritt für den Start der Erstflugkampagne. Die Ariane 6 soll zwischen dem 15. Juni und 31. Juli erstmals in den Weltraum abheben.

Aufträge für 28 Flüge

Franzeck zufolge gibt es nun einen strammen Zeitplan. Zunächst müssten die Raketenkomponenten entladen und nach Kourou gebracht werden. Vor der Montage zum Zentralkörper sollen sie dann noch einmal durchgecheckt werden. „Wir arbeiten nun eng daran zusammen, den reibungslosen Abschluss der nächsten Schritte zu gewährleisten“, sagte Tolker-Nielsen, „darunter die Montage der Kernstufe, der Booster, und die Generalprobe vor dem ersten Flug.“

Die Oberstufe der Rakete wurde im Bremer Werk des Raumfahrtkonzerns ArianeGroup montiert. Die Hauptstufe wird im französischen Ort Les Mureaux gebaut. Für die neue Trägerrakete gibt es bereits Aufträge für 28 Flüge. Noch vor Ende 2024 soll der erste kommerzielle Flug einer Ariane 6 stattfinden.

Die Esa plant derzeit, die Ariane 6 mindestens bis Mitte der 2030er-Jahre zu nutzen. Franzeck von ArianeGroup zufolge sollen über die Jahre immer wieder neue Entwicklungen eingebracht werden, um die Ariane 6 leistungsfähiger zu machen und sie für vielfältigere Missionen einsetzen zu können.

Menschen beobachten die Canopee, ein fanzösisches RoRo-Schiff, bei ihrer Atlantiküberquerung mit Komponenten der europäischen Trägerrakete Ariane 6 in der Nähe von Kourou.
Menschen beobachten die Canopee, ein fanzösisches RoRo-Schiff, bei ihrer Atlantiküberquerung mit Komponenten der europäischen Trägerrakete Ariane 6 in der Nähe von Kourou.

© dpa/JODY AMIET

Der Start der Ariane 6 ist für Europas Raumfahrt enorm wichtig, denn mit Blick auf den Trägerraketensektor ist die Lage derzeit misslich. Die letzte Ariane 5 hob im vergangenen Juli in den Weltraum ab. Seitdem hat die Esa keine eigenen Mittel mehr, um große Satelliten ins All zu bringen.

Probleme gibt es darüber hinaus auch bei den leichteren Satelliten: Nach dem Fehlstart der Vega C bei ihrem ersten kommerziellen Flug im Dezember 2022 bleibt auch diese Rakete vorerst am Boden. Sie soll Mitte November erstmals wieder ins All fliegen. (dpa)

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