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Jumbo-Observatrium: das Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy, begleitet von einer F-18.

© IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO/Gene Blevins

Ein letzter Blick gen Himmel: Ausgemusterte Forschungs-Boeing weist erstmals Wasser auf Asteroiden nach

Ohne Wasser kein Leben, zumindest keines, wie wir es kennen. Wie es in großen Mengen auf die Erde kommen konnte, dazu gibt es jetzt neue Hinweise. Sie stammen von Bord eines besonderen Flugzeugs.

Die letzte Mission des Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy (Sofia) liegt schon fast zwei Jahre zurück. Daten, die 2022 von Bord dieses inzwischen stillgelegten Boeing-Forschungsflugzeugs aus gesammelt wurden, weisen jetzt auf zwei Asteroiden Wasservorkommen nach.

Die Signatur in den Spektrallinien der beiden Iris und Massalia genannten Himmelskörper sei „eindeutig“, so Forschende des Southwest Research Institute in San Antonio (Texas, USA). Die Analysen wurden in "The Planetary Science Journal" veröffentlicht. Wasser wurde bereits an zur Erde gebrachten Proben des Asteroiden Bennu nachgewiesen.

Die kosmischen Wege des Wassers

Die neuen Erkenntnisse bedeuten aber den ersten direkten Nachweis im All. Er stützt die These, dass das lebenswichtige Wasser möglicherweise durch Einschläge von Asteroiden und Kometen auf die Erde gelangt ist.

Landung der Sonde, die Proben des Asteroiden Bennu zur Erde brachte (30.08.2023)
Landung der Sonde, die Proben des Asteroiden Bennu zur Erde brachte (30.08.2023)

© Foto: Keegan Barber/Nasa/dpa

“Asteroiden sind Überbleibsel aus dem Prozess der Planetenentstehung, so dass ihre Zusammensetzung variiert, je nachdem, wo sie sich gebildet haben“, so Anicia Arredondo, leitende Wissenschaftlerin des Projektes, in einer Erklärung des Institutes . “Von besonderem Interesse ist die Verteilung von Wasser auf Asteroiden, da dies Aufschluss darüber geben kann, wie das Wasser auf die Erde gelangt ist.“

Von besonderem Interesse ist die Verteilung von Wasser auf Asteroiden, da dies Aufschluss darüber geben kann, wie das Wasser auf die Erde gelangt ist.

Anicia Arredondo, Southwest Research Institute in San Antonio, USA

Die Daten wurden auf einem der letzten Flüge jener Boeing 747SP gesammelt. Der Jet mit einem großen Loch, durch das ein 106-Zoll-Teleskop Infrarotbilder des Universums aufnehmen konnte, wurde nach acht Jahren erfolgreicher wissenschaftlicher Arbeit am 29. September 2022 letztmalig eingesetzt. Das Flugzeug ist jetzt im Pima Air & Space Museum in Tucson, Arizona, USA, ausgestellt. 

Der Flugzeugtyp Boeing 747SP war der am höchsten fliegende Nicht-Überschall-Passagierjet. Die meisten Maschinen sind inzwischen außer Dienst gestellt. Wegen der konkurrenzlosen Flughöhe wurden einige für wissenschaftliche Zwecke umgebaut, unter ihnen die Sofia-Maschine.

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