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Dieses Bild aus einer von der Nasa bereitgestellten Videoanimation zeigt die Annäherung der Raumsonde „Lucy“ an einen Asteroiden.

© dpa/Uncredited

Erfolgreiches Rendezvous: Nasa-Sonde „Lucy“ besucht ihren ersten Asteroiden

Die Jupiter-Trojaner sind Asteroiden, die die Sonne auf derselben Bahn umkreisen wie der Planet. Die Nasa-Sonde „Lucy“ soll sie untersuchen – und hat auf dem Weg dahin jetzt ihren ersten Test-Asteroiden besucht.

Die Nasa-Sonde „Lucy“ hat ihren ersten Asteroiden besucht. Die Sonde sei am Mittwoch in etwa 400 Kilometer Entfernung an dem Asteroiden „Dinkinesh“ vorbeigeflogen und habe das Manöver erfolgreich überstanden, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.

Es werde nun etwa eine Woche dauern, alle dabei gesammelten Daten zur Erde zu senden. Der „Dinkinesh“ mit einem Durchmesser von weniger als einem Kilometer ist der erste von etwa zehn Asteroiden, den die Sonde untersuchen soll - und der Vorbeiflug hauptsächlich ein Test, ob die wissenschaftlichen Instrumente an Bord der Sonde funktionieren. Ihr eigentliches Ziel sind die Asteroiden des Jupiters.

Die „Lucy“-Mission verspricht unser Wissen über die Entstehung der Planeten und des Sonnensystems zu revolutionieren.

US-Raumfahrtbehörde Nasa

Gestartet war „Lucy“ 2021 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Die mehr als 14 Meter lange Sonde, die mit Treibstoff und via Solarzellen aufladbarer Batterien betrieben wird, soll an sieben der sogenannten Jupiter-Trojaner eng vorbeifliegen: Eurybates, Queta, Polymele, Leucus, Orus, Patroclus und Menoetius – alle benannt nach Protagonisten aus der Antikensage „Ilias“ von Homer.

Eine Atlas-V-Rakete der United Launch Alliance mit der Raumsonde „Lucy“ an Bord auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral.
Eine Atlas-V-Rakete der United Launch Alliance mit der Raumsonde „Lucy“ an Bord auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral.

© dpa/BILL INGALLS

Die Jupiter-Trojaner sind Asteroiden, die die Sonne auf derselben Bahn wie der Jupiter umkreisen – ein Schwarm eilt ihm voraus, einer folgt ihm hinterher. Sie gelten als „Fossile der Formierung der Planeten“, weswegen sich die Nasa von der Mission neue Erkenntnisse über die Entstehung der Planeten und unseres Sonnensystems erhofft.

Außerdem soll „Lucy“ als erste Sonde in der Geschichte der Raumfahrt auch noch dreimal in die Nähe der Erde zurückkehren, um sich für ihren Flug Unterstützung durch deren Schwerkraft zu besorgen. Die Mission ist auf zwölf Jahre angelegt, insgesamt soll „Lucy“ rund 6,5 Milliarden Kilometer zurücklegen.

Der Name der Sonde ist dem Beatles-Song „Lucy In The Sky With Diamonds“ entnommen. Der soll aus einem Kassettenrekorder gedröhnt haben, als Forscher 1974 im äthiopischen Afar-Dreieck Teile des Skeletts eines weiblichen Vormenschen entdeckten. Mit dem Fund wurde erstmals bewiesen, dass die Vorläufer des heutigen Menschen bereits vor rund drei Millionen Jahren aufrecht gehen konnten.

Das Fossil – und nun auch die Nasa-Sonde – bekamen den Spitznamen „Lucy“. Der Grund ist laut Nasa einfach: „Genau wie das „Lucy“-Fossil einzigartige Einblicke in die Entwicklung des Menschen lieferte, verspricht die „Lucy“-Mission unser Wissen über die Entstehung der Planeten und des Sonnensystems zu revolutionieren.“ (dpa)

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