zum Hauptinhalt
Slim-Projektleiter Shinichiro Sakai bei einer Präsentation am 25. Januar.

© dpa/AP/Eugene Hoshiko

Update

Nach Problemen mit der Stromversorgung: Japanische Weltraumsonde Slim erkundet wieder den Mond

Durch das Gerät wurde Japan zur fünften Mondlandenation. Doch kurz nach dem Erfolg fiel der Strom aus – tagelang. Nun ist die Sonde wieder in Betrieb, der Sonne sei Dank.

| Update:

Die japanische Weltraumsonde Slim hat nach der Wiederherstellung der Stromversorgung ihren Betrieb wieder aufgenommen. Wie die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa am Montag bekanntgab, produzieren die Sonnenkollektoren jetzt offenbar Strom.

„Gestern Abend ist es uns gelungen, die Kommunikation mit Slim herzustellen und den Betrieb wieder aufzunehmen“, teilte Jaxa am Montag bei X mit. Demnach wurden sofort wissenschaftliche Beobachtungen gestartet.

Die Sonde erkunde inzwischen auch die Mondoberfläche und habe erfolgreich Fotos von Felsbrocken zur Erde gesendet, darunter von einem namens „Toypudel“, hieß es.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Jaxa geht davon aus, dass die Sonnenkollektoren trotz ihrer ungünstigen Ausrichtung Strom produzieren können, sobald das Sonnenlicht von der Westseite des Mondes her auf sie einfällt. 

Stromversorgung über Solarzellen war eingeschränkt

Slim - abgekürzt für „Smart Lander for Investigating Moon“ (Intelligentes Landemodul zur Erforschung des Mondes) - war vor mehr als einer Woche auf dem Mond gelandet.

Dieses am 1. Juni 2023 aufgenommene und von Jaxa veröffentlichte Handout-Foto zeigt den „Smart Lander for Investigating Moon“ (Slim) in der Montagehalle im Tanegashima Space Center in Kagoshima.
Dieses am 1. Juni 2023 aufgenommene und von Jaxa veröffentlichte Handout-Foto zeigt den „Smart Lander for Investigating Moon“ (Slim) in der Montagehalle im Tanegashima Space Center in Kagoshima.

© AFP/HANDOUT

Japan war damit nach zwei gescheiterten Missionen im dritten Versuch eine Mondlandung geglückt. Zuvor waren erfolgreiche Mondlandungen nur den USA, der Sowjetunion, China und Indien gelungen.

Nach der Landung hatte es jedoch Probleme mit der Stromversorgung über die Solarzellen gegeben, weswegen das 2,40 Meter lange und 1,70 Meter breite Raumfahrzeug abgeschaltet werden musste.

Dieses Foto zeigt den Mondroboter „SORA-Q“, der auf der Mondlandefähre des Privatunternehmens für die Mission „Smart Lander for Investigating Moon“ (Slim) installiert ist.
Dieses Foto zeigt den Mondroboter „SORA-Q“, der auf der Mondlandefähre des Privatunternehmens für die Mission „Smart Lander for Investigating Moon“ (Slim) installiert ist.

© AFP/HANDOUT

Jaxa zeigte sich trotz der anfänglichen Probleme mit der Energieversorgung zufrieden mit dem Projekt. Denn bei der Mondlandung sei eine noch nie dagewesene Zielgenauigkeit von weniger als zehn Metern erreicht worden. Möglicherweise sei Slim sogar nur etwa drei bis vier Meter vom Zielort gelandet, hieß es.

Slim landete demnach wie geplant nahe des Kraters Shioli in einem niedrig gelegenen Gebiet, das als „Nektarmeer“ bezeichnet wird.

Vor der Abschaltung konnte das Kontrollzentrum in Japan zudem noch Daten und Fotos herunterladen, die beim Landeanflug und nach der Landung auf der Mondoberfläche gespeichert und aufgenommen wurden.

Die Batterie der Sonde sei bei einer verbleibenden Leistung von zwölf Prozent abgeklemmt und das Raumfahrzeug abgeschaltet worden, hieß es. Das Kontrollzentrum habe damit eine Situation vermeiden wollen, in welcher „der Neustart behindert werden könnte“.

Wertvolle Daten für „Artemis“-Programm

Slim war im September an Bord einer Trägerrakete vom Typ H2A vom japanischen Weltraumbahnhof Tanegashima zum Mond aufgebrochen.

Japans Raumfahrtagentur hofft, dass die erfolgreiche Präzisionslandung von Slim den Übergang von einer Ära des „Landens, wo wir können“ zu einer Ära des „Landens, wo wir wollen“ einleitet. 

Die nun gewonnenen Daten sollen bei der Planung künftiger Mondmissionen zum Einsatz kommen, zum Beispiel im Rahmen des von den USA geleiteten „Artemis“-Programms.

Dabei will die Nasa nach mehr als 50 Jahren wieder Menschen auf den Mond bringen - allerdings wurde die Mondlandemission „Artemis 3“ kürzlich auf September 2026 geschoben. (AFP, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false