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 Eine Hebamme tastet den Bauch einer Frau ab, die im neunten Monat schwanger ist. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass hohe Temperaturen während der Schwangerschaft das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.

© dpa/Caroline Seidel

Risiko ab 35 Grad Celsius deutlich erhöht: Hitze macht wohl Frühgeburten wahrscheinlicher

Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass hohe Temperaturen während der Schwangerschaft das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. 2033 könnte laut Prognosen fast jedes sechste Kind zu früh geboren werden.

Heiße Sommertage erhöhen einer Studie zufolge das Risiko einer späten Frühgeburt zwischen der 34. und 37. Schwangerschaftswoche deutlich.

Temperaturen über 35 Grad Celsius steigern das Risiko um bis zu 45 Prozent, teilte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) am Freitag mit. Ab 30 Grad Celsius steigt das Risiko bereits um 20 Prozent.

„Auffällig war, dass die werdenden Mütter ein bis zwei heiße Tage offensichtlich überbrücken konnten“, erklärte Studienleiterin Petra Arck. Folgten aber noch weitere Tage ohne Abkühlung, hätten vermehrt vorzeitige Wehen eingesetzt. Das sei besonders dann der Fall gewesen, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit das gefühlte Wärmeempfinden noch erhöht habe.

Für die Erhebung analysierten Arck und ihr Team Daten aus über 42.000 Patientenakten, die in den vergangenen 20 Jahren im UKE entbunden haben. Sie verglichen die errechneten und tatsächlichen Geburtstermine mit den Klimatabellen des Hamburger Wetterdienstes miteinander. Dabei konzentrierten sie sich auf die Monate März bis September, in denen außergewöhnlich hohe Temperaturen herrschten.

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2033 könnte laut aktuellen Klimaprognosen durch steigende Temperaturen fast jedes sechste Kind zu früh geboren werden. Das seien doppelt so viele wie heute. Welche Folgen das für die Gesundheit der Neugeborenen haben werde sei unklar.

Als Frühgeburt gilt ein Baby, wenn es vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Zwischen der 34. und 37. Woche liegt der Zeitraum einer sogenannten späten Frühgeburt. Eine Geburt vor der 37. Woche berge ein erhöhtes Risiko für spätere gesundheitliche Probleme. Unter anderem seien die Lungen zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgereift.

Hitze gilt als sehr belastend für werdende Mütter. Weil der Bauch auf die Hauptvene drückt, kommt nicht mehr so viel Blut im Herzen an. Der Effekt wird durch Hitze verstärkt. Die Versorgung des heranwachsenden Babys mit Nährstoffen wird dadurch beeinträchtigt. Die Forscherinnen rieten werdenden Müttern zwischen der 34. und 38. Schwangerschaftswoche, bei Hitze die Sonne möglichst zu meiden und viel zu trinken. (AFP)

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