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Die Sojus-2.1b-Rakete mit der automatischen Mondlandestation Luna-25 an Bord bei ihrem Start im August 2023.

© dpa

Russische Mondmission: Grund für den Absturz der Sonde offenbar gefunden

Eine Fehlfunktion der Steuereinheit ließ wohl die russische Mondsonde abstürzen. Derweil wurde der indische Mondrover aufgegeben.

Russland hat nach eigenen Angaben die Ursache für den Absturz seiner Raumsonde Luna-25 im August ausfindig gemacht.

Ein Fehler im bordeigenen Kontrollsystem habe dazu geführt, dass das Antriebssystem nicht rechtzeitig abgeschaltet wurde, teilte das staatliche Raumfahrtunternehmen Roskosmos am Dienstag mit. Dadurch sei das Antriebssystem anderthalb Mal länger als nötig in Betrieb gewesen, als das Raumschiff auf den Mond zusteuerte und schließlich auf der Oberfläche zerschellte.

Der Absturz machte die Hoffnungen Moskaus zunichte, den unerforschten Südpol des Mondes vor Indien erreichen zu können. Es war die erste gescheiterte Mondmission Russlands seit 47 Jahren.

Der Kreml hat erklärt, dass Russland weiterhin ehrgeizige Pläne im Weltraum verfolgen werde. Im Jahr 1957 hatte die Sowjetunion als erstes Land mit Sputnik 1 einen Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht. Der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin flog 1961 als erster Mensch ins All.

Indischer Mondrover aufgegeben

Die indische Raumfahrtbehörde hat derweil ihr nicht mehr funkendes Mondfahrzeug Pragyan aufgegeben, die Mission aber trotzdem als Erfolg gewertet. „Es ist OK, wenn er nicht mehr aufwacht, weil der Rover getan hat, was von ihm erwartet wurde“, sagte Behördenchef S. Somanath laut der indischen Nachrichtenagentur PTI vor Journalisten.

Indien hatte mit seiner Mondmission am 23. August Geschichte geschrieben. Nach der Landung der Raumsonde Chandrayaan-3 am Südpol des Mondes begann der Rover Pragyan wie geplant mit der Erkundung des weitgehend unerforschten Gebiets. Mondlandungen waren bis dahin nur den großen Raumfahrtnationen Russland, USA und China gelungen.

Der Rover bestätigte bei seinen Erkundungen unter anderem Schwefelvorkommen auf dem Mond, bevor er vor Beginn der zwei Wochen dauernden Mondnacht in einen Schlafmodus versetzt wurde. Die indische Raumfahrtbehörde hatte zwar darauf gehofft, das solarbetriebene Fahrzeug nach Anbruch des nächsten Mondtags wieder in Betrieb nehmen zu können, doch bisher herrscht Funkstille. (Reuters)

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