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Ein Schlepplift in der schneelosen Landschaft des bayerischen Schwangaus. Regional war es auch hier zu warm und vor allem viel zu trocken.

© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Zwölfter zu warmer Winter in Folge: Deutschland liegt knapp drei Grad über dem Durchschnitt

Die Reihe zu warmer Winter reißt nicht ab. Der Deutsche Wetterdienst kommt nach ersten Auswertungen zu einem ähnlichen Ergebnis wie in den Vorjahren.

Der Winter war auch diesmal in weiten Teilen Deutschlands zu warm und zu trocken. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) registrierte mit einer Temperaturabweichung von 2,7 Grad, verglichen mit den Referenzperioden 1961 bis 1990, den zwölften zu warmen Winter in Folge. Das teilte der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen mit.

Es gab im Winter 2022/23 demnach kaum winterliche Bedingungen im Flachland und der Jahreswechsel brachte sogar positive Rekordtemperaturen. „Der Klimawandel lässt nicht locker“, kommentierte ein DWD-Pressesprecher.

Lediglich im höheren Bergland waren in den vergangenen Wochen winterliche Witterungsverhältnisse anzutreffen, die Sonne schien recht durchschnittlich. Damit verbunden nahm auch die Pollenbelastung durch Hasel und Erle schon früh stark zu.

Rekordwarmer Jahreswechsel

Auf eine kurze Eiszeit im Dezember folgte in diesem Winter ein rekordwarmer Jahreswechsel. Die kälteste Phase des Winters lag in der zweiten Dezemberdekade. Hier wurde in Heinersreuth-Vollhof, Landkreis Bayreuth, am 18. Dezember mit -19,3 Grad der in diesem Winter bundesweit tiefste Winterwert gemessen. Zum Jahreswechsel traten dann Rekordtemperaturen auf, die an Silvester in der Spitze über 20 Grad erreichten. Am wärmsten war es an der oberbayerischen Station Wielenbach mit 20,8 Grad.

Das Gebietsmittel der Wintertemperatur 2022/2023 lag unter dem Strich bei 2,9 Grad und damit 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 1,5 Grad.

Regional zu trocken

Der Winter war insgesamt leicht zu trocken. Im Mittel verzeichneten die Meteorologen rund 170 Liter pro Quadratmeter, im Vergleich zu den Perioden 1961 bis 1990 mit 181 Liter pro Quadratmeter und 1991 bis 2020 mit 190 Liter pro Quadratmeter. Der DWD ermittelte beim Niederschlag ein Minus von etwa sechs und rund zehn Prozent.

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Die Niederschläge fielen sehr unterschiedlich aus: Während im Schwarzwald, Harz und Sauerland örtlich über 500 Liter pro Quadratmeter fielen (Spitzenwert Tagesniederschlag in Wipperfürth-Gardeweg am 12. Januar mit 71,9 Liter), wurden in der Oberrheinischen Tiefebene teilweise im gesamten Winter keine 70 Liter erfasst.

Die Berliner Region war recht nass, die Niederschlagsmenge erreichte hier 158 Liter pro Quadratmeter, rund 30 Liter mehr als im langjährigen Mittel (1961 bis 1990). Die Temperatur lag hier wie im übrigen Bundesdurchschnitt rund 2,7 Grad zu hoch.

Die Sonnenscheindauer lag mit rund 160 Stunden lag etwa fünf Prozent über dem Sollwert des Zeitraums 1961 bis 1990 (153 Stunden), aber rund sechs Prozent unter der Periode 1991 bis 2020. Die sonnigste Gegend war das Alpenvorland mit über 240 Stunden. In den Mittelgebirgen und im Nordosten zeigte sich die Sonne gebietsweise seltener als 120 Stunden.

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