zum Hauptinhalt

So ganz allmählich bildet sich in der Wuppertaler Korruptionsaffäre eine Sprachregelung heraus, die dem Fall angemessen ist. Hans Kremendahl wird aufgefordert, sein Amt als Oberbürgermeister länger als zwei Wochen ruhen zu lassen, damit die Vorwürfe der Vorteilsnahme geprüft werden können, ohne dass das Ansehen des Amts Schaden leidet.

Kleine Zwischenfälle haben schon öfter große Konflikte ausgelöst. Um solch einen Fall handelt es sich möglicherweise bei der „Operation Petersilie".

Die „Süddeutsche Zeitung“ bemerkt zu Stoibers Arbeitsmarktpolitik: Jetzt verspricht Stoiber eine Arbeitsmarkt-Offensive für mehrere Milliarden Euro. Die Finanzierungsfrage wird noch spekulativer beantwortet: Rückflüsse aus der EU, Privatisierungserlöse und Haushaltsumschichtungen.

Die „Lübecker Nachrichten“ schreiben zum selben Thema: Die Frage ist: Wer kommt nach Sommer, und was soll der können, was Sommer nicht kann? Schließlich haben die Kandidaten in den Chefetagen fast alle nach der selben Melodie getanzt.

RECHTSWEGE Wie gemeldet: „Das Verfassungsgericht hat entschieden: Mit Haschisch erwischt zu werden, kostet nicht gleich den Führerschein." Diese Entscheidung muss ganz niedrig gehängt werden, damit sie nicht im olympischen Gewölk höchstrichterlichem Urteile verborgen bleibt.

Es ist noch einmal glimpflich abgelaufen. Anders als beim Brandanschlag auf die Synagoge im tunesischen Djerba hat der Anschlag auf eine Touristengruppe in Nord-Pakistan nur zu leichten Verletzungen geführt.

Das „Darmstädter Echo“ kommentiert das Wirtschaftsprogramm der Union: Je länger sich Stoiber auf dem Centre Court des politischen Wettbewerbs präsentiert, desto undeutlicher werden seine Konturen. Die Abschaffung der Ökosteuer ist kein Thema mehr, die Senkung der Staatsquote unter 40 Prozent auch nicht: Die Union gibt ein Reizthema nach dem anderen preis.

„De Volkskrant“ aus Den Haag meint zum Internationalen Strafgerichtshof: Das Interessante an diesem Gerichtshof ist, dass er nicht allein auf der Grundlage des Rechts funktioniert, sondern ebenso auf der Basis der Macht – der Macht der angeschlossenen Staaten. Inzwischen sind das 76.

Vermutlich messen wir den Hormonen immer noch zu wenig Aufmerksamkeit zu. Ja, sie steuern die Brunft von Mensch und Tier – aber das erklärt ja noch nicht, weshalb ein Geschlechtshormon ns MPA nun auch in Zitronenbrause und Putenschenkeln herumgeistert, Gegenständen also, deren Brunftzeit längst vorüber ist.

Die „The Financial Times“ aus London schreibt über den US-Präsidenten: Eine schlechte Woche für Bush. Es begann mit dem Versuch, die Führung im Kampf gegen Wirtschaftsverbrechen zu übernehmen und das Vertrauen in die Märkte wieder herzustellen.

Von Corinna Visser Am Dienstag wird der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom zusammentreffen. Dabei wird er nicht nur nur über das Schicksal von Vorstandschef Ron Sommer und die Zukunft der Deutschen Telekom entscheiden.

Die „Ostthüringer Zeitung“ aus Gera meint zur Telekomaffäre: Bundesregierung und Opposition spielen in diesem Sommer-Theater eine Rolle, deren Auswirkung auf den Konzern noch gar nicht abzuschätzen ist. Sommer mag unternehmerische Fehler gemacht haben, die Politik aber hat mit ihrem wahlkämpferischen Tauziehen noch eins drauf gesetzt.