zum Hauptinhalt
Einsatzwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht bei einem Einsatz in Berlin.

© imago/Ralph Peters

Attacken in Berlin: Homophobe Zwischenfälle überschatten fröhlichen Christopher Street Day

In der S-Bahn, im Einkaufsmarkt, am Alex: Abseits des Christopher Street Days ist es am Sonnabend zu mehreren homophoben Attacken und anderen Zwischenfällen gekommen.

Am Tag des 45. Christopher Street Days ist es in Berlin auch zu homophoben Übergriffen gekommen. Samstagmittag sei ein 30-Jähriger im Stadtteil Schöneberg von einem Mann angegriffen worden, der sich zuvor schwulenfeindlich geäußert haben soll, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Der Täter habe den 30-Jährigen zunächst am Aussteigen aus einer S-Bahn gehindert, ihn aus dem Zug gezogen und am Hals gepackt. Der Attackierte sei leicht verletzt worden. Sein T-Shirt sei durch den Angriff zerrissen worden. Passanten hätten schlichtend eingegriffen.

In Alt-Hohenschönhausen im Bezirk Lichtenberg seien am Samstagabend zwei 23- und 34-jährige Frauen und eine 19-jährige Transfrau, die zuvor am Christopher Street Day teilgenommen hatten, homophob beleidigt und teilweise angespuckt worden, hieß es weiter.

Nach bisherigem Ermittlungsstand seien die drei bunt Gekleideten in einem Einkaufsmarkt gewesen, als ihnen fünf bis sechs Jugendliche aufgefallen seien, die sie nachgemacht, angestarrt und gefilmt hätten. Die Jugendlichen hätten sie dann verfolgt und homophob beleidigt. In beiden Fällen ermittelt der Staatsschutz.

Am frühen Samstagabend sollen fünf Menschen ein Transparent mit volksverhetzendem Inhalt am Geländer des Gebäudekomplexes am Fernsehturm in Mitte angebracht haben. Das teilte die Polizei am Sonntag mit. Laut einer Polizeisprecherin war auf dem Transparent der Schriftzug „Homo = Volkstod“ zu lesen sowie die Ziffer „III“, der Polizei zufolge ein Hinweis auf die rechtsextremistische Kleinstpartei Der Dritte Weg.

Insgesamt hatten sowohl Polizei als auch die Veranstalter am Sonntag von einem friedlichen Verlauf des CSD gesprochen. Nach Polizeiangaben gab es 84 Strafanzeigen. Das sei bei einer Menge von mehreren hunderttausend Teilnehmern nichts Außergewöhnliches, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.

Unter anderem notierten die Polizisten 22 einfache und vier gefährliche Körperverletzungen, sechs Fälle von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, fünf Drogendelikte und fünf Beleidigungen. 68 freiheitsbeschränkende Maßnahmen seien nötig gewesen, um beispielsweise Personalien festzustellen. (epd/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false