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Badegäste müssen sich in Berliner Hallenbädern auf kältere Wassertemperaturen einstellen.

© dpa/Weßbrod

Schwimmhallen als Energiefresser: Berliner Bäder verbrauchen bis zu zehn Millionen Kilowattstunden im Jahr

Wegen der Energiekrise müssen Hallenbäder ihren Verbrauch senken. Kältere Wassertemperaturen reichen da nicht allein – es braucht Modernisierungen.

Zwischen zehn Millionen und 63.000 Kilowattstunden Energie verbrauchen die Berliner Schwimmbäder im Jahr für Wärme. Den höchsten Verbrauch hat die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark in Prenzlauer Berg mit 10,3 Millionen Kilowattstunden im Jahr, wie Senat und Bäder-Betriebe auf eine CDU-Anfrage mitteilten. Am wenigsten verbraucht das kleine Kinderbad im Monbijoupark (63.000 Kilowattstunden pro Jahr).

Zum Vergleich: In einem Zwei-Personen-Haushalt mit einer 80-Quadratmeter-Wohnung werden jährlich laut offiziellen Berechnungen etwa 15.000 Kilowattstunden Energie für Heizung, Strom und heißes Wasser verbraucht, also pro Person 7500 Kilowattstunden.

Die Hallenbäder verbrauchen wegen des hohen Heizbedarfs für Räume und Wasser im Winter deutlich mehr Energie als die Freibäder, bei denen nur das Wasser im Sommer erwärmt wird. So kommt das Wellenbad am Spreewaldplatz in Kreuzberg auf rund vier Millionen und das Kombibad Mariendorf auf 4,5 Millionen Kilowattstunden.

Das Kreuzberger Freibad (Prinzenbad) mit seinen drei Becken benötigt 1,5 Millionen, das Sommerbad Humboldthain 400.000 und das kleine Sommerbad Wuhlheide nur 80.000 Kilowattstunden.

Riesiger Sanierungsbedarf in Berliner Bädern

Die Bäder-Betriebe nutzen Erdgas-Heizung, Fernwärme, Solarenergie teilweise Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung. Bis 2030 gibt es einen Bedarf an Sanierung und Modernisierung für rund 400 Millionen Euro. Ein wichtiger Punkt sei dabei die Senkung des Energieverbrauchs. Allerdings gebe es Grenzen, weil viele Bäder unter Denkmalschutz stehen.

Auf Dächern in den Freibädern Mariendorf, Kreuzberg, Pankow, Spandau Süd und Gropiusstadt werden bereits Solarenergieanlagen genutzt. „Diese Anlagen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erwärmung des Schwimmbeckenwassers ausschließlich mit der Kraft der Sonne.“

Wegen der aktuellen Energiekrise wird die Wassertemperatur in den Hallenbädern im Herbst und Winter höchstens 26 Grad Celisus betragen. Zum Teil gab es früher um einige Grad höhere Temperaturen.

In den Freibädern wird das Wasser schon seit Ende August nicht mehr geheizt und wird zunehmend kälter. Manche Becken hatten Anfang der Woche nur noch 20 Grad, einige Schwimmer trugen Neopren-Anzüge. Bis zur Schließung der letzten Freibäder am 15. September dürfte das Wasser wegen der kühlen Nächte noch deutlich kälter werden. (dpa)

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