Der Kritiker als junger Mann: Leseprobe aus der Biographie von Uwe Wittstock. Es geht um Marcel Reich-Ranickis Leben im Bayerischen Viertel während der Nazi-Zeit.
Bayerisches Viertel
„Ich kann fotografieren, denk ich, aber nicht lehren“, sagte Gerda Schimpf in den Fünfzigerjahren und übernahm dann doch die Leitung der Fotografie beim Lette-Verein. "Es war eine meiner schönsten Zeiten", sagte sie mit 101 Jahren. Nachruf auf eine Künstlerin und Lehrerin.
Rolf Mährholz hatte am 3. Februar 1945 Geburtstag, seinen elften. Es war der Tag des schwersten Luftangriffs auf Berlin. An eine Feier kann er sich nicht erinnern. Dafür an den „Trümmer-Verschiebebahnhof“ am Bayerischen Platz.
Der Zeitzeuge Peter Hagen erzählt hier, wie er als Zwölfjähriger den Bombenangriff vom 3. Februar 1945 im U-Bahnhof Bayerischer Platz erlebte, in dem die Decke nach einem Volltreffer einstürzte.
Das Dorf Schöneberg wächst um 1900 zur Stadt, Bauern werden Millionäre und am Viktoria-Luise-Platz entsteht ein neues Viertel für reiche Bürger - mit Hochbahn-Anschluss nach Berlin.
Eduard Bernstein war ein streitbarerer SPD-Politiker. Seit den Achtzigerjahren erinnerte eine bronzene Gedenktafel an ihn in der Bozener Straße. Bis sie verschwand. Die Bezirksbürgermeisterin will eine neue aufhängen - aber keine wertvolle.
Enthüllung bei Berlin-Konzert von Tangerine Dream: Was Edgar Froese über den BER und Wowereit wusste
Edgar Froese gastierte zuletzt im Mai 2014 mit seiner Band Tangerine Dream in Berlin, seiner Heimatstadt. Das war für ihn Grund genug, sich auch in die Lokalpolitik einzuschalten. Dabei bewies er besonderen Humor. Hier der Text aus dem vergangenen Jahr nochmal zum Nachlesen.
Die Band Tangerine Dream trauert um ihren Gründer Edgar Froese. Er starb im Alter von 70 Jahren in Wien. Er war das letzte Originalmitglied der 1967 in Berlin gegründeten Band.
Wo hat Gottfried Benn denn nun genau gesessen, geraucht, getrunken, gedichtet in seinem Stammlokal im Bayerischen Viertel in Berlin? Ursula Ziebarth (93) hilft uns auf die Sprünge.
Linksextreme Terroristen hatten den Präsidenten des Berliner Kammergerichts am 10. November 1974 erschossen. Elf Tage später fand eine große, bewegende Trauerfeier statt.
Geboren in Schöneberg im Bayerischen Viertel, Flucht vor den Nazis nach Paris, Weltkarriere als Fotografin: Gisèle Freund hat legendäre Porträts geschaffen, hier eine kleine Auswahl.
Der Künstler Gunter Demnig hat in der Güntzelstraße in Berlin-Wilmersdorf zwei Stolpersteine für die von den Nazis ermordeten Eltern des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki verlegt.
Margot Friedländer, Jahrgang 1921, ist eine von wenigen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die noch an Schulen mit Kindern und Jugendlichen über die NS-Zeit sprechen können. Die Löcknitz-Grundschule im Bayerischen Viertel ist besonders bemüht um Kontakt.
Ihr Glück: Die Nazis steckten sie ins Gefängnis statt ins KZ. Im Exil änderte sie ihren Namen. Ein Nachruf auf Hilde Singer.
Der Sohn des verstorbenen Literaturkritikers, Andrew Ranicki, lud die Berliner Bezirksverordnete Christiane Timper zur Gedenkveranstaltung in die Frankfurter Paulskirche ein. Sie hatte sich spontan für eine Gedenktafel für Marcel Reich-Ranicki in Wilmersdorf ausgesprochen.
Dass Siedlungen an der Peripherie nicht spießig und monoton sein müssen, zeigt gerade die Berliner Baugeschichte zum Beispiel das Bayerische Viertel. Warum also reden wir immer nur von der Innenstadt, wenn es um neue Wohnungen geht?
Gisèle Freund wurde mit Porträts von James Joyce, Walter Benjamin und Simone de Beauvoir berühmt. Jetzt feiert eine Ausstellung der Berliner Akademie der Künste die Fotografin, die in Schöneberg geboren wurde.
Als Gottfried Benn hier schrieb, die Juno rauchte und sein Abendbier trank, hieß die Kneipe noch „Dramburg“. Seit 40 Jahren heißt sie nun „Robbengatter“ - eine Kiezinstitution im Bayerischen Viertel.
In unserer kleinen Galerie sehen Sie Fotos der Gründerzeitbauten im Bayerischen Viertel in Berlin-Schöneberg.
Es ist eine ganz normale Straße in Berlin - aber sie spiegelt die deutsche Geschichte. Pascale Hugues befasst sich in ihrem neuen Buch mit der Geschichte ihrer Nachbarn im Bayerischen Viertel.
Anlässlich der Stolpersteinverlegung für Julius, Martha, Horst und Rolf Robert vor dem Haus Jenaer Straße 11 im Bayerischen Viertel hielt Anwohnerin Christine von Arnim diese Ansprache.
Die Ansprache des Koordinators der Stolperstein-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf bei der Verlegungs-Zeremonie in der Jenaer Straße im Wortlaut.
In der Jenaer Straße hat Gunter Demnig Stolpersteine zur Erinnerung an Holocaust-Opfer, die dort wohnten, verlegt. Hier Bilder und Texte zur Verlegung sowie historische Fotos.
Der US-Botschafter John B. Emerson erinnert bei seiner Festansprache zum Geburtstag des Rathauses Schöneberg an die Blütezeit der deutsch-amerikanischen Freundschaft.
Das berühmteste Bezirksrathaus der Welt feiert 100. Geburtstag. Und das wird im wahrsten Sinne des Wortes an die große Glocke gehängt - bei einem Freiluftkonzert mit Steve Schroyder von Tangerine Dream, einem Pionier der elektronischen Musik.
„Spazieren in Berlin“ von Franz Hessel ist das literarische Dokument einer Metropole im Wandel. Das 1929 erschienene Buch und sein Autor erhalten spät die verdiente Ehre.
Inzwischen in Rente, frischt Brigitte Grunert ihre Erinnerungen ans Rathaus Schöneberg auf, von wo sie einst für den Tagesspiegel berichtete. Eine Fotoreportage.
Der Wilmersdorfer Rainer Faupel erforscht die Biografien von Minna und Albert Neuburger, an deren Schicksal zwei Stolpersteine in der Jenaer Straße im Bayerischen Viertel erinnern.
Berlin ehrt Marcel Reich-Ranicki mit einer Gedenktafel in der Güntzelstraße, die am ersten Todestag enthüllt wird. Andrew Ranicki erinnert an seinen Vater, den großen Literaturkritiker.
Mit Genehmigung des Sohns des 2013 verstorbenen Literaturkritikers zeigen wir hier Fotos der Familie.
Tagesspiegel.de-Redaktionsleiter Markus Hesselmann fragte vor kurzem bei der Gedenktafelkommission an, ob für Marcel Reich-Ranicki eine Gedenktafel in Planung sei. Hier antwortet ihm nun die Vorsitzende des Aktiven Museums, Christine Fischer-Defoy.
Vor fünf Monaten starb Marcel Reich-Ranicki. Da kann man als Lokaljournalist doch mal nachfragen, wie in Berlin des großen Literaturkritikers gedacht werden soll.
Helga Lemer fled Nazi Germany in 1939. Aged 94, she returned to Berlin last weekend to visit the "Stolperstein" memorial stone dedicated to her mother, laid earlier this year in Wilmersdorf. Josie Le Blond traces her remarkable story.
Otto Sander hat den stillen Charme des Bayerischen Viertels auf seine Weise weiterverbreitet, geht man nach dem, was die Leute dort über ihn sagen
Otto Sander schien über Abgründen zu schweben - und machte daraus große Kunst. Jetzt ist der Schauspieler, der in Kinoerfolgen wie „Die Blechtrommel“ und „Das Boot“ mitspielte, mit 72 Jahren in Berlin gestorben.
Eduard Bernstein war ein bedeutender Berliner Sozialdemokrat – doch die Stadt erkannte ihm sein Ehrengrab ab. Nun läuft die Schadensbegrenzung.
Hertha BSC erinnert mit einem Stolperstein an seinen ehemaligen jüdischen Mannschaftsarzt Hermann Horwitz, dessen Spur sich im KZ Auschwitz verliert.
Die Feier folgt später wegen Zeitdrucks, erzählt Horst Pillau unserer Autorin bei ihrem Besuch bei ihm im Bayerischen Viertel.
Ein US-Visum rettete ihm das Leben. Nun kehrt Kurt Landsberger in die Wohnung zurück, aus der er als jüdischer Junge vor den Nazis fliehen musste. Der Besuch steht am Ende einer Suche, auf die sich eine Hausgemeinschaft gemacht hatte.
Es ist der 10. November 1989, Berlin jubelt, Tränen fließen vor Freude – aber auch vor Scham. Kohl frotzelt, Brandt blickt entgeistert