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Ein Hamas-Kommandeur soll in Rafah getötet worden sein.

© AFP/Said Khatib

Update

Angriff in Rafah am Mittwoch: Getöteter Hamas-Kommandeur hielt sich wohl im UNRWA-Lager auf

Am Mittwoch wurde nach Angaben der UNRWA eines ihrer Lagerhäuser angegriffen. Nun stellt sich heraus: Offenbar galt der Angriff dem hochrangigen Hamas-Kommandeur Abu Hasna, der sich dort aufhielt.

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Die israelische Armee hat am Mittwoch nach eigenen Angaben einen wichtigen Kommandeur der islamistischen Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens gezielt getötet. Wie die „Times of Israel“ berichtet, hielt dieser sich nach Angaben der israelischen Armee wohl im gestern angegriffenen UNRWA-Lagerhaus auf und war zudem für die Umleitung von Hilfsgütern an die Terroristen zuständig.

Auf der Basis von Geheimdienstinformationen habe ein Kampfjet den „Terroristen in der Operationseinheit der Hamas im Bereich Rafah präzise angegriffen und ausgeschaltet“, hieß es in einer Mitteilung des Militärs.

Muhammad Abu Hasna sei im militärischen Arm der Terrororganisation Hamas aktiv gewesen. Er sei daran beteiligt gewesen, „sich humanitäre Hilfsgüter anzueignen und sie an Hamas-Terroristen zu verteilen“.

Hasna habe außerdem die Aktivitäten verschiedener Hamas-Einheiten koordiniert. Er sei zudem für eine Einsatzzentrale zuständig gewesen, die Informationen über Positionen der israelischen Armee weitergeleitet habe, um bei Hamas-Angriffen zu helfen. Seine gezielte Tötung werde den Einsatzfähigkeiten verschiedener Hamas-Einheiten in Rafah erheblich schaden, hieß es in der Mitteilung.

Hamas listet Abu Hasna als Polizeivertreter

Auch die Hamas bestätigt den Tod Abu Hasnas in dem Angriff auf das UNRWA-Lager und gibt damit indirekt zu, dass er sich dort offenbar aufgehalten hat, obwohl die UN-Institution stets ihre Unabhängigkeit betont. Auf der Liste von vier getöteten Menschen, die vom von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums am Mittwoch veröffentlicht wurde, wird Mohammed Abu Hasna allerdings als für die Bewachung des Lagers zuständiger Polizeivertreter bezeichnet.

Nach Angaben der UNRWA wurde bei dem Beschuss mindestens ein UN-Mitarbeiter getötet. Der Angriff auf „eines der sehr wenigen noch funktionierenden UNRWA-Verteilzentren im Gazastreifen“ sei erfolgt, während die Nahrungsmittelvorräte in dem Gebiet immer knapper würden und Hunger weit verbreitet sei, kritisierte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini.

Den Umstand, dass sich ein hochrangiger Hamas-Kommandeur, der für die Umleitung von Hilfsgütern zuständig ist, in einem ihrer Lagerhäuser aufgehalten haben soll, kommentiert die UN-Institution nicht. Israel und internationale Partner werfen der UNRWA seit Jahren vor, dass sie indirekt mit der Hamas zusammenarbeitet.

Zuletzt legte Israel Belege vor, dass mehrere UNRWA-Mitarbeiter direkt am Massaker des 7. Oktobers beteiligt gewesen sein sollen. Hunderte sollen ferner direkte Verbindungen zur Hamas und dem palästinensischen Dschihad haben. (Tsp, dpa, Reuters)

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